Die zwei Abstürze einer Boeing 737 MAX binnen weniger Monate haben die Geschäfte des US-Flugzeugherstellers schwer belastet.
Boeing-Logo am Werk in Renton im US-Bundesstaat Washington
Boeing-Logo am Werk in Renton im US-Bundesstaat Washington - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Flugzeugbauer setzt Gewinnprognose für 2019 aus.

Wie Boeing am Mittwoch bei der Bekanntgabe seiner Geschäftszahlen für das erste Quartal mitteilte, setzt das Unternehmen seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr aus. Die anfänglichen Folgekosten der Abstürze bezifferte der Konzern auf rund eine Milliarde Dollar (900 Millionen Euro).

Der Gewinn des Flugzeugbauers sank von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 13 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. Der Umsatz ging um knapp zwei Prozent auf etwa 23 Milliarden Dollar zurück. Es handelte sich um die ersten Geschäftszahlen, die Boeing nach dem jüngsten Absturz veröffentlichte.

Im März war eine 737 MAX der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines in Äthiopien verunglückt. Zuvor war bereits im Oktober eine Lion-Air-Maschine desselben Typs vor der indonesischen Insel Java abgestürzt. Bei beiden Unglücken kamen zusammen insgesamt 346 Menschen ums Leben. Weltweit gilt derzeit ein Flugverbot für den Flugzeugtyp.

Boeing drosselte die Produktion und arbeitet an einem Softwareupdate. Das Trimmsystem MCAS steht im Verdacht, für die Abstürze verantwortlich zu sein. Die Software drückt bei einem drohenden Auftriebsverlust die Nase des Flugzeugs automatisch nach unten, auch wenn die Piloten gegensteuern.

Boeing macht nach eigenen Angaben «ständige Fortschritte» bei der Überarbeitung der Software. Es seien bereits mehr als 135 Testflüge absolviert worden. Der Schwerpunkt des gesamten Unternehmens liege darauf, die Sicherheit der 737 MAX zu garantieren und diese wieder in Betrieb zu bringen, erklärte Konzernchef Dennis Muilenburg. Boeing wolle das Vertrauen der Passagiere und Regulierungsbehörden zurückgewinnen.

Die Summe von einer Milliarde Dollar, mit welcher das Unternehmen die ersten Folgekosten der Katastrophen veranschlagt, beinhaltet eine erwartete Steigerung der Produktionskosten für die 737 MAX. Auch ein zusätzliches Training der Piloten im Umgang mit der MCAS-Software ist eingeschlossen.

Nicht in die Summe einkalkuliert sind allerdings Schadenersatzzahlungen an die Fluggesellschaften sowie Hinterbliebene, die auf Boeing zukommen könnten. Analysten gehen davon aus, dass die Folgekosten der Abstürze sich für Boeing am Ende auf mehrere Milliarden Dollar summieren dürften.

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