Die Basellandschaftliche Kantonalbank will ihre schweizweit tätige digitale Bankentochter Radicant innert vier Jahren am Markt etablieren.
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Die Basellandschaftliche Kantonalbank BLKB. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die BLKB bereitet derzeit den Markteintritt ihrer Digitalbank Radicant vor.
  • Auf ihrer mobilen App wird die Bankentochter klassische Bankgeschäfte anbieten.
  • Das Angebot von Radicant orientiert sich an den Nachhaltigkeitszielen der UNO.
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Mit ihrer neuen Digitalbank Radicant will die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) nachhaltige Themen «für einen breiten Kundenkreis investierbar machen». Radicant bereite derzeit schrittweise den Markteintritt vor und werde 2023 für das breite Publikum starten. Dies sagte BLKB-CEO John Häfelfinger im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP.

Die Kantonalbank selbst verzeichnet derweil im Umfeld der CS-Probleme und der gestiegenen Unsicherheit einen anhaltenden Zustrom an Neukunden. Die neue schweizweit tätige Bankentochter Radicant der BLKB werde auf ihrer Mobile App klassische Bankgeschäfte anbieten. Auch nachhaltige und personalisierte Vermögensverwaltung werden ins Angebot genommen, sagte Häfelfinger.

Nachhaltigkeitsziele der UNO-Agenda 2030

Das Angebot von Radicant wird sich dabei an den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDG) der UNO-Agenda 2030 ausrichten. «Die Anlagemöglichkeiten bieten nicht nur einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung, sondern auch attraktive Renditemöglichkeiten», betonte der BLKB-CEO.

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Ein Mann hebt Geld an einem BLKB-Automaten ab. (Archivbild) - Keystone

Für die Etablierung von Radicant will sich die BLKB Zeit geben. Die neue Digitalbank solle im Markt etabliert werden und sich im entsprechenden Segment «einen starken Ruf» schaffen. «Das wird nicht in zwölf Monaten geschehen, sondern wohl eher in drei bis vier Jahren», sagte der BLKB-CEO. Bereits früher hatte Häfelfinger als Ziel für das Erreichen von schwarzen Zahlen das Jahr 2027 genannt.

Im kommenden Jahr soll Radicant bezüglich der verwalteten Vermögen nun zunächst auf einen zweistelligen Millionenbetrag kommen. Die Erfahrung mit Fintechs wie dem digitalen Vermögensverwalter «Truewealth» zeige, dass die Kundschaft zunächst etwas ausprobierte. Schätzten sie das Produkt, richteten sie ihre Bankbeziehung immer stärker darauf aus, so Häfelfinger.

BLKB rechnet mit 6000 Neukunden

Die Kantonalbank selbst verspüre derweil eine «Zuwendung» von Kundenseite und rechne im laufenden Jahr mit rund 6000 Neukunden. Das hänge allerdings nicht nur mit der Unsicherheit um die Grossbank Credit Suisse zusammen: Generell gehe es um die «Suche nach Sicherheit im derzeitigen Umfeld mit Themen wie dem Ukraine-Krieg oder den gestörten Lieferketten.»

Was halten Sie von digitalen Bankgeschäften?

Das neue Zinsumfeld mit positiven Zinsen dürfte in der kurzen Frist für die BLKB zu einer Reduktion des Zinsertrags führen. Dies werde auch das Ergebnis 2022 beeinträchtigen, sagte Häfelfinger. «In der mittleren Frist, also 2023 und 2024, werden wir und die weiteren Banken dann profitieren.»

Den Bankkundinnen und Bankkunden zahle die BLKB Marktzinsen. «Ich gehe davon aus, dass wir 2023 wieder deutlich positivere Zinsen für Sparer sehen werden. Den Hebel können wir aber nicht von heute auf morgen umlegen», sagte der Kantonalbanken-Chef.

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