Immer mehr Menschen werden im Internet Opfer von kriminellen Machenschaften.
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Computer-Tastatur - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Internetnutzer fühlen sich zunehmend verunsichert.

Wie eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab, waren acht von zehn Menschen in den vergangenen zwölf Monaten von kriminellen Vorfällen im Netz betroffen. «Cyberkriminelle sind derzeit so präsent wie nie», erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg. Nicht nur die Anzahl der Attacken nahm demnach zu; ihre Folgen fallen laut Bitkom auch immer gravierender aus.

Laut Bitkom gaben nur 21 Prozent der Befragten an, in den vergangenen zwölf Monaten keine negativen Erfahrungen gemacht zu haben. Im Vorjahr waren noch 34 Prozent nach eigenen Angaben nicht von Internetkriminalität betroffen. Für die Erhebung befragte Bitkom mehr als 1000 Internet-Nutzerinnen und Nutzer per Telefon.

Knapp die Hälfte der Betroffenen berichtete demnach von mit Schadsoftware infizierten Geräten, 39 Prozent gaben an, dass ihre persönlichen Daten ohne ihr Einverständnis an Dritte weitergegeben wurden. Ein Fünftel wurde ausserdem bei privaten Einkäufen im Internet betrogen. 15 Prozent berichteten von Betrug beim Internet-Banking.

Einen besonders starken Zuwachs verzeichnete Bitkom bei verbalen und extremistischen Angriffen im Netz. Hier stieg der Anteil der Betroffenen von 13 Prozent im Vorjahr auf 21 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten.

Mit der Zunahme krimineller Aktivität im Netz steigt die Verunsicherung der Nutzerinnen und Nutzer: 77 Prozent gaben an, dass sie ihre eigenen Daten im Netz für nicht gesichert halten. Im Vorjahr waren es noch 68 Prozent.

Für Schlagzeilen sorgt aktuell die IT-Sicherheitslücke in der Protokollierungsbibliothek «Log4j» der Programmiersprache Java. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bezeichnet die Lücke als «kritische Schwachstelle», die zahlreiche Server und Anwendungen verwundbar machen könnte. Ein erfolgreiches Ausnutzen der Sicherheitslücke ermögliche «eine vollständige Übernahme des betroffenen Systems». Die Behörde stufte ihre Cyber-Sicherheitswarnung auf die Warnstufe Rot hoch. Sie riet insbesondere Unternehmen und Organisationen, Updates zu verwenden, sobald diese für einzelne Produkte verfügbar sind.

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