Verkauft die Migros etwa schon Fasnachtschüechli? Das zumindest behaupten zwei Basler Politiker. Doch der Fall ist komplizierter.
Fasnachschüechli
Fasnachtschüechli ist in der Schweiz eine beliebte Spezialität, die man kurz vor der Fastenzeit isst. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2020 beginnt in der Schweiz offiziell die Fasnacht.
  • Die Migros soll aber schon jetzt Fasnachtschüechli anbieten.
  • Dabei handelt es sich aber um eine Falschmeldung.

Fasnacht ohne Fasnachtschüechli – das wäre für so manchen Zeitgenossen unvorstellbar. Doch was ist, wenn es die beliebte Spezialität bereits jetzt – Wochen vor dem Beginn der offiziellen Fasnacht – im Regal zu kaufen gibt?

Zu früh, findet die Basler CVP-Politikerin Beatrice Isler und macht auf Twitter ihrem Unmut Luft: «Fasnachtschüechli vor Weihnachten! Ich rufe echt zu einem Boykott auf!» Dazu postet die 66-Jährige ein Foto mit zahlreichen Fasnachtschüechli – angeblich gesichtet in einer Basler Migros-Filiale.

Tatsächlich wäre die Migros mit dem Chüechli-Verkauf ungewöhnlich früh dran. Wozu also die Eile? «Hier werden offensichtlich Fake News gestreut», sagt Mediensprecher Marcel Schlatter. «Auf dem Bild sind Verpackungen zu sehen, die es bereits seit zwei Jahren nicht mehr gibt.»

Die Midor würde erst in diesen Tagen mit der Produktion starten. Verkauf würden die Chüechli dann erst nach Weihnachten.

Alles nur ein Scherz

Was also hat es mit dem Foto auf sich? «Ich habe das Bild von SP-Politiker Otto Schmid geteilt, einem seriösen und absolut zuverlässigen Mitbürger aus Basel», erklärt die 66-Jährige auf Anfrage. Den Post selbst hätte sie nicht weiter hinterfragt, da die Läden «immer früher die neue Zeitrechnung einführen.»

Dumm nur, dass sich der frühere SP-Grossrat mit dem Post einen Scherz erlaubte. «Es ärgert mich immer, wenn Coop oder Migros für die frühen Verkäufe kritisiert werden», so Schmid. Deshalb habe er sich dazu entschieden, den besagten Post abzusetzen.

Fasnachtschüechli
Fasnachtschüechli - Facebook/Otto Schmid

Heute – also zwei Tage später – existiert der Post bereits nicht mehr. «Ich habe gemerkt, dass es zu Missverständnissen kam», erklärt Schmid. Und beteuert: «Ich wollte die Migros damit nicht in eine schwierige Situation bringen.»

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