Der Schweizer Anleihenmarkt wartet mit einer Neuerung auf. Der Kanton Basel-Stadt lanciert als erster Schweizer Emittent einen sogenannten Social Bond. Das aufgenommene Geld wird dabei für soziale Zwecke eingesetzt, in diesem Fall für preisgünstigen Wohnraum.
Basel-Stadt Wappen
Das Kantonswappen Basel-Stadt an der bemalten Fassade des Rathauses am Marktplatz in Basel. - Keystone

Insgesamt hat der Halbkanton 110 Millionen Franken mit einer Laufzeit von 6 Jahren und einem Coupon von 1,5 Prozent aufgenommen, wie die Basler Kantonalbank als federführendes Institut bei der Emission am Dienstag mitteilte.

Social Bonds sind Anleihen zur Finanzierung von Projekten, welche einen Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit leisten. Durch die Zweckbindung der Anleihe weiss der Kapitalgeber, dass er in soziale Projekte investiert. Abgesehen von dieser Zweckbindung funktionieren Social Bonds wie konventionelle Anleihen.

Der Kanton Basel-Stadt habe sich an den international anerkannten «Social Bonds Principles» orientiert, schreibt er in einer eigenen Mitteilung. Eine unabhängige Prüfgesellschaft überwache dabei die Einhaltung der definierten Rahmenbedingungen. Es ist demnach der erste Social Bond, der von der öffentlichen Hand oder einem Schweizer Unternehmen emittiert wird.

Der Bond dient laut dem Kanton dem Erhalt von preisgünstigem Wohnraum. Um als Social Bond zu qualifizieren, müssten die preisgünstigen Wohnungen mindestens zehn Prozent unter der durchschnittlichen Marktmiete angeboten werden, heisst es. Der Kanton Basel-Stadt finanziere mit der Anleihe einen Teil des Kaufs des Clara-Areals.

Neben Social Bonds sind vor allem auch sogenannte Green Bonds in letzter Zeit in Mode gekommen. Hier ist der Verwendungszweck der aufgenommenen Gelder an umweltspezifische Vorgaben gebunden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BKBFranken