Die Versicherung Bâloise schreibt ihre Stelleninserate nur noch in weiblicher Form aus. So sollen mehr Frauen für klassische Männerdomänen rekrutiert werden.
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Die Baloise Group strebt ein Rebranding an. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bâloise-Versicherungsgruppe schreibt ihre Stelleninserate konsequent nur weiblich aus.
  • Frauen sollen so stärker für eine Bewerbung motiviert werden.
  • Bei den Männern sorgt das in einigen Fällen wiederum für Verunsicherung.

Firma sucht Frau: Die Basler Versicherung Bâloise schreibt all ihre Stelleninserate konsequent nur noch in weiblicher Form aus. Egal ob Wirtschaftsinformatikerin, Werkstudentin oder Bauingenieurin: Frauen sollen durch den Schritt stärker motiviert werden, sich auf eine Stelle zu bewerben.

Deutliches Zeichen setzen

Verschiedene Studien auf dem Arbeitsmarkt haben in der Vergangenheit bereits bewiesen: Das generische Maskulinum spricht viele Frauen nicht an oder schreckt sie gar ab. Dem will die Versicherung jetzt vorbeugen.

«Der Grund für die Umstellung ist, dass wir ein deutliches Zeichen setzen wollten. Bewerbungen von Frauen sind nicht bloss akzeptiert, sondern explizit erwünscht», erklärt Manager Markus Giess in der «Aargauer Zeitung». Hinter den femininen Bezeichnungen steht jeweils noch die Abkürzung «m/w», um zu signalisieren, dass durchaus auch Männer willkommen sind.

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Mit der weiblichen Anschrift sollen mehr Frauen motiviert werden, sich auch für klassische Männerdomänen zu bewerben. - Bâloise.ch

Die Bâloise will mit dem Schritt insbesondere klassische Männerdomänen wie den Versicherungsaussendienst oder die Informatik diverser gestalten. Auch in der Geschäftsleitung gibt es Verbesserungspotenzial: Knapp 30 Prozent der Kaderstellen sind durch Frauen besetzt, im Verwaltungsrat sind es noch weniger.

Beeinflusst Sie ein generisches Maskulinum/Femininum bei einer Bewerbung?

Nicht betroffen von der neuen Anschrift sind Stelleninserate für Lehrlinge. Die Versicherung hat grundsätzlich viel positives Feedback für die Umstellung erhalten. Einzelne Männer seien aber durch die weibliche Form bei ihrer Bewerbung verunsichert worden.

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