Die Strommarkt-Turbulenzen wirkten sich auf die Axpo aus. Der Umsatz und Betriebsgewinn legten massiv zu, zugleich ging die eigene Stromproduktion ging zurück.
Das Logo der Axpo
Das Logo der Axpo. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Axpo-Ergebnis wurde von den Turbulenzen auf den Energiemärkten beeinflusst.
  • Der Betriebsgewinn und Umsatz legten zu, Staatshilfe wurde nicht in Anspruch genommen.
  • Die eigene Stromproduktion aus Wasser- und Atomkraft ging allerdings zurück.
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Die Turbulenzen auf den Energiemärkten haben das Axpo-Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr stark beeinflusst. Umsatz und Betriebsgewinn legten massiv zu. Die vom Bund bereitgestellte Staatshilfe musste der Energiekonzern aber bislang noch nicht in Anspruch nehmen.

Die Gesamtleistung im Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende September) explodierte wegen der stark gestiegenen Energiepreise auf 10,5 Milliarden Franken nach 6,1 Milliarden im Vorjahr, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

Die eigene Stromproduktion aus Atomkraft, Wasserkraft und erneuerbaren Energien ging allerdings zurück, was die Axpo durch Stromzukäufe am Markt kompensieren musste.

Unternehmensgewinn

In der Folge fiel das bereinigte Betriebsergebnis EBIT mit 392 Millionen Franken deutlich tiefer aus als im Vorjahr mit 643 Millionen. Nicht berücksichtigt ist dabei die negative Rendite der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds (-13,6 Prozent nach +12,4 Prozent), welche das operative Ergebnis mit 327 Millionen belastete.

Wasserkraftreserve
Die eigene Stromproduktion ging zurück. (Symbolbild) - Keystone

Stark positiv wirkte sich hingegen eine Wertaufholung des Kraftwerkparks aus, welche die Gruppe angesichts der stark gestiegenen Strompreise und der Preiserwartungen für die Zukunft vornahm.

Der ausgewiesene EBIT unter Berücksichtigung aller Sonderfaktoren belief sich auf 1,7 Milliarden nach 516 Millionen im Vorjahr. Unter dem Strich machte die Axpo einen Unternehmensgewinn von 594 Millionen nach einem solchen von 607 Millionen im Jahr 2020/21. Wegen der vom Bund gewährten Kreditlinie werde keine Dividende ausbezahlt, hiess es.

Kreditlinie in Höhe von 4 Milliarden Franken

Anfang September hatte der Bund der Axpo auf Antrag des Konzerns notfallmässig eine Kreditlinie in der Höhe von 4 Milliarden Franken zur Verfügung gestellt. Bisher musste der Energieversorger den Rettungsschirm aber noch nicht in Anspruch nehmen.

In der Branche ist es üblich, die Stromproduktion bis zu drei Jahre im Voraus bereits zu verkaufen. So werden Einnahmen und Gewinne gesichert. Für den Stromhandel müssen Energieunternehmen an der europäischen Energiebörse allerdings Sicherheiten hinterlegen.

Und weil die Märkte bereits seit einem Jahr extrem volatil sind und die Preise massiv angestiegen sind, haben sich die erforderlichen Sicherheiten vervielfacht. Das sorgt bei grossen Stromproduzenten wie der Axpo für einen viel höheren Liquiditätsbedarf als normalerweise.

Man habe die Finanzierungen aus eigener Kraft realisiert, erklärte die Axpo dazu. Wegen der massiv höheren Sicherheitsleistungen für die Absicherung der Schweizer Stromproduktion kam es im Geschäftsjahr zu einem Mittelabfluss aus operativer Tätigkeit in Höhe von 3,1 Milliarden Franken nach einem Abfluss von 888 Millionen Franken im Jahr zuvor. Die Mittel fliessen allerdings im Zuge der Auslieferung des im Voraus versprochenen Stroms ab dem nächstem Kalenderjahr schrittweise wieder an das Unternehmen zurück.

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