Ausland stabilisiert laut DIHK deutsche Wirtschaft
Die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump scheint die Wirtschaft weniger zu beeinflussen als erwartet.

Die Wirtschaft in vielen Weltregionen hat den ersten Schock durch die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump verdaut: Die Stimmung hellt sich auf – allerdings deutlich mehr im Ausland als in Deutschland. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer unter mehr als 3500 Mitgliedsunternehmen im In- und Ausland hervor.
So erwarten 44 Prozent der Unternehmen weltweit bessere Geschäfte, während es in Deutschland nur 15 Prozent sind. Die internationalen Märkte seien für viele Unternehmen ein «Stabilitätsanker», sagte DIHK-Aussenwirtschaftschef Volker Treier.
So wollen 29 Prozent der Unternehmen im Ausland ihre Investitionen erhöhen, 16 Prozent planen Kürzungen. 33 Prozent möchten Personal aufstocken, 17 Prozent erwarten einen Abbau. Im Inland hingegen übertreffen die Unternehmen mit Rückbau laut DIHK diejenigen mit Zuwachs bei Weitem.
Ausländische Märkte als Stabilitätsanker
Viele Unternehmen verlagern Investitionen perspektivisch demnach dorthin, wo die Nachfrage wächst und an Orte, wo der Marktzugang an Wertschöpfung vor Ort geknüpft ist, zum Beispiel in China. Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen sieht fast jedes zweite Unternehmen als Geschäftsrisiko, fast ebenso stark fällt eine schwache Nachfrage ins Gewicht.
Insgesamt 44 Prozent der deutschen Unternehmen berichten an ihren ausländischen Standorten von negativen oder stark negativen Effekten der US-Handelspolitik. Es sind aber wieder mehr Unternehmen bereit zu investieren als im Frühjahr. Insbesondere in den USA liegen die Vorhaben unter dem internationalen Durchschnitt und deutlich niedriger als vor einem Jahr.
Deutschland und Europa müssten gezielt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken, verlangte Treier: «Durch verlässliche Energiepreise, schnellere Verfahren, steuerliche Entlastungen und neue Handelsabkommen».










