Mit Hilfe der subventionierten Bahnpolizei sollen die SBB zwischen 2002 und 2008 Millionen-Gewinne eingefahren und vertuscht haben. Dies geht aus einem Bericht des «Beobachters» hervor.
Für die Weiterfahrt nach Zürich wurden rund 30 Polizisten aufgeboten.
Für die Weiterfahrt nach Zürich wurden rund 30 Polizisten aufgeboten. - Keystone

Nachdem Skandal bei Postauto (Nau berichtete) geraten nun auch die SBB in die Kritik. Laut dem «Beobachter» sollen sie in sieben Jahren mit der subventionierten Bahnpolizei (Securitrans) Betriebsgewinne in Höhe von 19 Millionen Franken eingenommen haben. Dies obwohl dieser Bereich keine Gewinne einbringen durfte. Denn die Einsätze der Securitrans in den Regionalzügen mussten die Kantone bezahlen.

War Füglistaler verwickelt?

Zwischen 2002 und 2008 sollen aus der Securitrans 30 Millionen Franken an die beiden Eigner SBB und Securitas geflossen sein – 19 Millionen an die SBB und elf Millionen an die Sicherheitsfirma. Das Ganze zu Lasten der Kantone. Laut «Beobachter» gehen die SBB davon aus, «dass die damals gültigen Vorschriften eingehalten wurden.»

Dem «Beobachter» liegt zudem ein Mail vom 27. August 2008 vor, worin Securitrans-Vize Peter Lehmann dem Präsidenten Hans Winzenried schrieb. Darin ist von der «leidigen Geschichte mit den versteckten Gewinnen» die Rede. Diese bezeichnete er als «Kantonsproblematik». Nach Angaben im Mail machte die Securitrans «heimliche Gewinne» mindestens zwischen 2002 und 2004.

Brisant: Peter Füglistaler, der heutige Leiter des Bundesamts für Verkehr, das die unzulässigen Umbuchungen bei Postauto enthüllt hat, war während der Securitrans-Anfangsjahre Präsident der Firma. Bis 2010 sass er für die SBB noch im Verwaltungsrat des Sicherheitskonzerns. Dieser weist gegenüber dem Beobachter jegliche Kritik zurück. Er habe in keiner Weiser versucht, versteckte Gewinne zu machen, die auf Kosten der Abteilungen im regionalen Personenverkehr gingen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut «Beobachter» sollen die SBB Millionen-Gewinne durch den Tochterkonzern Securitrans eingenommen und versteckt haben.
  • Dies ist problematisch, weil die Einsätze der Securitrans im Regionalverkehr subventioniert waren.
  • Für die Kosten kamen die Kantone auf.
  • Der «Beobachters» spricht von 30 Millionen Franken Gewinn, die Securitrans zwischen 2002 und 2008 gemacht haben soll.
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