Smartphone-Apps wie Twint und Co. werden für den bargeldlosen Zahlverkehr in der Schweiz immer wichtiger.
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Twint ist ein schweizerisches Zahlungssystem für bargeldloses Zahlen und Einkassieren. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 2022 stieg der Anteil von Bezahl-Apps an allen bargeldlosen Zahlungen auf 7 Prozent.
  • 2021 lag dieser Wert noch bei gerade mal 4,4 Prozent.
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Smartphone-Apps wie Twint und Co. werden für den bargeldlosen Zahlverkehr in der Schweiz immer wichtiger. Im zurückliegenden Jahr lag der Anteil von Smartphone-Käufen gemäss Daten des grössten Zahlungsabwicklers Worldline bei 7,2 Prozent, im Vergleich zu 4,4 Prozent im Vorjahr. Seit 2019 hat sich der Anteil damit fast jedes Jahr verdoppelt, wie dem von Worldline in Zusammenarbeit mit der Hochschule St. Gallen veröffentlichen «Monitoring Consumption Switzerland» zu entnehmen ist.

Tatsächlich dürfte der Anteil der Handyzahlungen an allen bargeldlosen Transaktionen noch grösser sein. Denn bei den Worldline-Daten gelten nur Zahlungen mit Twint, Alipay und Wechat Pay als mobile Zahlungen. Zahlungen mit Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay werden dagegen als Kreditkartentransaktionen erfasst.

Zudem erfolgen zahlreiche Twint-Zahlungen – etwa bei Parkuhren, in gewissen Online-Shops oder bei Marktständen und Hofläden – gar nicht über einen Zahlungsabwickler, was den Anteil der Handyzahlungen an allen bargeldlosen Transaktionen noch weiter nach oben drücken dürfte.

Das Anhalten des Wachstums bestätigte auch Twint auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Nach provisorischen Zahlen hat sich die Anzahl der kommerziellen Transaktionen 2022 erneut in etwa verdoppelt.

Effekt von Corona-Pandemie auf Zahlungsverhalten

«Die Corona-Pandemie hat massgeblich dafür gesorgt, dass auch Personen mit Berührungsängsten gegenüber neuen Technologien diese überwunden haben», sagte Marcel Stadelmann, Dozent an der ZHAW School of Management and Law und Mitautor des Swiss Payment Monitor. Insbesondere auch ältere Personen zeigten sich zunehmend offen für Zahlungen mit dem Smartphone.

Twint
Bezahl-Apps wie Twint erlebten während der Coronakrise einen Boom. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER

Die grössten Zuwächse beobachtet Stadelmann im Distanzgeschäft. So würden etwa Online-Einkäufe immer häufiger entweder komplett direkt auf dem mobilen Gerät ausgeübt oder zumindest über dieses bezahlt. «Während Mobile Payment in den vergangenen Jahren im Onlinehandel stark gewachsen ist, wird nunmehr auch an der Kasse im Laden vermehrt mit dem Handy bezahlt», ergänzte Twint-Sprecher Ettore Trento.

Zudem seien Smartphone-Apps für das Überweisen zwischen Privatpersonen sehr beliebt, sagte Stadelmann weiter. Bei Twint machen diese nach eigenen Angaben ein Drittel aller Transaktionen aus.

«Betrachtet man die Branche der Händler, liegen dabei klassische Supermärkte klar vorne», ordnete Trento weiter ein. Laut Stadelmann ist zudem die Nutzung auch in den Bereichen Ticket-Kauf, Parkieren und Transport, wie auch bei Automaten in den letzten Jahren stark gestiegen.

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