Amazon hat 2020 deutlich mehr gefälschte und erfundene Bewertungen gelöscht. Das Unternehmen geht gerichtlich gegen Firmen vor, die solche anbieten.
Eine Tafel mit dem Logo des Onlineversandhändlers Amazon ist an der Fassade eines Amazon-Warenlagers angebracht. Foto: Niall Carson/PA Wire/dpa
Eine Tafel mit dem Logo des Onlineversandhändlers Amazon ist an der Fassade eines Amazon-Warenlagers angebracht. Foto: Niall Carson/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Amazon hat 2020 über 200 Millionen gefälschte Bewertungen gelöscht.
  • Firmen, die solche anbieten, werden verklagt.
  • 700 Millionen Dollar gibt Amazon aus, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Der US-Konzern Amazon hat nach eigenen Angaben 2020 weltweit mehr als 200 Millionen gefälschter Produktrezensionen auf seinen Webseiten gelöscht. Demnach geht das Unternehmen auch verstärkt gerichtlich gegen Agenturen vor, die falsche oder erfundene Bewertungen verkaufen.

Der Konzern hat seit 2018 allein in Deutschland 30 Prozesse gegen derartige Unternehmen angestrengt. Dies teilte Amazon am Samstag in München mit. Darüber berichtete zuerst das Nachrichtenmagazin «Spiegel».

Amazon bekämpft Betrug mit 700 Millionen Dollar pro Jahr

Nicht nur Amazon, sondern auch andere Unternehmen gehen gerichtlich gegen die Verkäufer falscher Bewertungen vor. Ein Problem ist dies beispielsweise auch für Reiseportale, wenn sich dort erfundene Hotelbewertungen finden.

Zivilklagen gegen die Bewertungsverkäufer sind jedoch mitunter schwierig, weil diese oft aus dem Ausland heraus operieren. Laut Amazon wurden 2020 erheblich mehr falsche Bewertungen gelöscht als noch vor wenigen Jahren.

Amazon gibt demnach mittlerweile weltweit 700 Millionen Dollar im Jahr für Mitarbeiter und Software aus. Damit sollen Betrug und Manipulationen vorgebeugt beziehungsweise aufgedeckt werden.

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