Aktienmarkt leidet unter Pharmaängsten und Bammel vor Zoll-Deadline
Der Schweizer Aktienmarkt leidet unter US-Zöllen und Aussagen des US-Gesundheitsministers.

Die Stimmung am Schweizer Aktienmarkt hat sich am Mittwoch weiter eingetrübt. Vor allem die geschwächten SMI-Schwergewichte Roche und Novartis belasteten den Gesamtmarkt, nachdem die USA mit Pharmazöllen von über 200 Prozent gedroht hatten.
Aussagen des US-Gesundheitsministers Robert F. Kennedy jr. über eine mögliche Streichung von Geldern für die Arbeit an MRNA-Impfstoffen belasteten die Stimmung zusätzlich. Ansonsten fehlten am heutigen Handelstag weitgehend Impulse.
Generell hoffen die Investoren mit Blick auf die Schweiz noch immer auf eine Abkehr «in letzter Sekunde» vom US-Zollsatz von 39 Prozent auf Schweizer Waren, der morgen in Kraft treten soll.
Bundesräte führen Gespräche in Washington
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin führten diesbezüglich in Washington Gespräche mit US-Aussenminister Marco Rubio. Beide Bundesräte wollten danach keine Angaben zum Inhalt machen und verzichteten auf eine Medienkonferenz.
Laut Insidern will die Schweiz die Zölle auf etwa 15 Prozent reduzieren. Ob es auch zu einem Kontakt mit US-Präsident Donald Trump selbst kommen wird, ist noch unklar.
Der Schweizer Leitindex SMI schloss mit einem Minus von 0,9 Prozent nahe am Tagestief bei 11'755 Punkten. Damit fiel der SMI wieder deutlich unter die Marke von 11'800 Zählern, nachdem er am Vormittag noch auf 11'880 Punkte geklettert war.
Europäische Leitindizes trotzen Unsicherheit
Die europäischen Leitindizes zeigten sich derweil mit Gewinnen von bis zu 0,3 Prozent beim deutschen DAX freundlich. Zwar bremste auch dort die anhaltende Unsicherheit in der Handelspolitik. Zinssenkungshoffnungen in den USA nach schwächeren Konjunkturdaten motivierten aber einige Anleger zu Zukäufen.