Ausländische Zeitschriften kostet in der Schweiz fast doppelt so viel wie in Österreich oder Deutschland. Grund sind hohe Lohnkosten, heisst es. Die Stiftung für Konsumentenschutz hält dagegen.

Das lustige Taschenbuch wird seinen Namen gerecht: Die Geschichten aus Entenhausen sind witzig - egal ob man 5 oder 50 Jahre alt ist. Weniger lustig ist die Preispolitik: Unsere deutschen Nachbarn zahlen 6,50 Euro pro Ausgabe. Bei uns kostet das Comic-Buch 12,50 Franken.

Keine Ausnahme: Egal ob Wirtschafts-Magazin, Klatsch- oder Autoheft. Magazine aus Deutschland kosten bei uns immer deutlich mehr. Doch wer zockt hier ab? Nicht die Detailhändler. Weder Valora oder Coop bestimmen die Preise der Import-Heftli selber. Sie verweisen auf die Importeure.

Produkte unterliegen Preisbindung

Hier gibt es zwei grosse Namen: 7 Days und deren Tochterfirma Naville. Hier gilt grundsätzlich: Presseprodukte unterliegen der Preisbindung. Heisst: Das Heftli kostet überall in der Schweiz gleich viel. Warum der Preis so hoch ist, erklärt eine Sprecherin des Unternehmens mit höheren Lohn- und Infrastrukturkosten in der Schweiz. Und ergänzt: «Die hier erhältlichen Zeitschriften aus dem Ausland haben keine Werbeeinnahmen.» Folglich können die Zeitschriften der ausländischen Verlage können nicht über Werbung mitfinanziert werden.

Zudem sei bei der Gegenüberstellung mit Schweizer Titeln «kein signifikanter Preisunterschied» vorhanden. Dass lässt Konsumentenschützerin Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz nicht gelten: «Die Auflage von Schweizer Zeitschriften sind in der Regel viel kleiner, zudem sind die Produktionskosten höher.»

Lohn-Argument gilt nicht

Auch das Argument mit den Lohnkosten hinkt, findet Stalder. «Die Wertschöpfung passiert nicht bei uns, das Produkt wird fixfertig in die Schweiz geliefert. Nur verkauft wird es in der Schweiz, wobei die Lohnstückkosten im Schweizer Detailhandel sogar tiefer sind als in Deutschland.»

Dass die Verlage hierzulande keine Werbeeinahmen haben, glaubt die Konsumentenschützerin nicht. Grund: Viele beworbene Produkte würden von international tätigen Konzernen stammen. «Dass diese Werbungen auch von Schweizer Lesern gesehen werden, ist sowohl den Verlagen bewusst und in den Anzeigenpreisen einkalkuliert», so Stalder.

Das lustige Taschenbuch kostet in der Schweiz fast doppelt so viel wie im benachbarten Ausland.
Das lustige Taschenbuch kostet in der Schweiz fast doppelt so viel wie im benachbarten Ausland. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz kosten ausländische Magazine deutlich mehr wie im Herkunftsland.
  • Ausschlaggebend sollen Lohnkosten und fehlende Werbeeinahmen sein. Konsumentenschützerin Sara Stalder lässt das nicht gelten.
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