Abschaffung des Eigenmietwerts beflügelt Meier Tobler
Die Abschaffung des Eigenmietwerts pusht Hausbesitzer und die Baubranche. Die Aktie von Meier Tobler etwa steigt auf ein aussergewöhnliches Zehn-Wochen-Hoch.

Die Aktien von Meier Tobler erlebten in den letzten Tagen einen bemerkenswerten Kursanstieg. Laut «cash.ch» bewegt sich der Wert aktuell bei 39,55 Franken und markiert damit das höchste Niveau seit Ende Juli.
Besonders auffällig ist, dass der Hauptteil des Zuwachses auf die letzten Handelstage im September entfällt.
Reform des Eigenmietwerts löst Push aus
Der entscheidende Auslöser für diese Dynamik war die Volksabstimmung zur Eigenmietwertbesteuerung, die am letzten Septemberwochenende stattfand. Damit profitieren Hausbesitzer von einer Reform, die den Markt nachhaltig aufwirbelt.

Die Abschaffung der steuerlichen Abzugsmöglichkeiten wirkt laut der «Schwyzer Kantonalbank» als Katalysator für Vorziegeffekte in der Bauwirtschaft.
Auswirkungen der Abschaffung auf den Immobilienmarkt
Die Abschaffung sorgt im Schweizer Baumarkt für eine beachtliche Sogwirkung. Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage nach neuen Heizsystemen und energetischen Sanierungen kurzfristig stark steigt: da viele Eigentümer die letzten steuerlichen Vorteile ausschöpfen wollen, berichtet die «Handelszeitung».
Die Beratungsfirma Wüest Partner rechnet mit einer erhöhten Nachfrage nach Renovationen, insbesondere bei Einfamilienhäusern. Laut Finanzministerin Keller-Sutter soll die Regelung frühestens 2028 in Kraft treten.
Bis dahin bleibt ein Zeitfenster, in dem Sanierungsarbeiten steuerlich geltend gemacht werden können.
Einschätzung von Experten und Folgeeffekte
Laut Experten dürfte bis zum Inkrafttreten die Bau- und Haustechniksparte stark profitieren. Die «Schwyzer Kantonalbank» sieht vor allem für Anbieter von Heizungstechnik wie Meier Tobler ein grosses Potenzial, so «cash.ch».
Laut ihrer Analyse ist die Nachfrage nach modernen Heizsystemen im Zuge der Gesetzesänderung wieder deutlich angestiegen. Langfristig könnten weitere regulatorische Impulse zusätzliche Marktbewegungen schaffen: da über 60 Prozent der Gebäude in der Schweiz noch fossile Energieträger nutzen.
Wie werden sich die Preise für Immobilien verändern?
Die Immobilienpreisentwicklungen beurteilen Experten laut dem «SRF» differenziert: Für Neubauten und Erstkäufer rechnen Banken wie die UBS mit Preissteigerungen von zwei bis drei Prozent.
Das sei vor allem deshalb so, weil die steuerlichen Abzüge wegfallen und Wohneigentum weiter an Attraktivität gewinnt. Bei Altbauten könnte es gemäss der Raiffeisen Bank zu einer Stagnation kommen, weil dort die steuerlichen Vorteile künftig fehlen.