Gut drei Monate nach dem Einsturz eines Hochhauses im Iran mit 43 Todesopfern sind 21 Angeklagte zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Irans Präsident beim Besuch der Einsturzstelle
Irans Präsident beim Besuch der Einsturzstelle - Iranian Presidency/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Unglück in Abadan mit 43 Toten hatte heftige Proteste ausgelöst.

Die Angeklagten seien zu drei Jahren Haft wegen «Totschlags durch Nichteinhaltung von behördlichen Vorschriften und Gebäudesicherheit», erklärte die nationale Justizbehörde am Mittwoch auf ihrer Website Misan Online.

Der Einsturz des Hochhauses in der im Südwesten Irans gelegenen Stadt Abadan hatte zu heftigen Protesten geführt. Nach Angaben der Justizbehörde waren unter den Verurteilten der derzeitige Bürgermeister von Abadan sowie zwei seiner Amtsvorgänger und weitere Angestellte der Stadt.

Das im Bau befindliche zehnstöckige Gebäude an einer Hauptverkehrsstrasse in der Grossstadt war am 23. Mai eingestürzt. Die Rettungskräfte benötigten fast zwei Wochen, um die Leichen aller 43 Todesopfer zu bergen. Das Unglück rief in Abadan und anderen Teilen des Landes Proteste gegen die Behörden hervor, denen Korruption und Inkompetenz vorgeworfen wurde.

Die Demonstranten gingen zeitweise jede Nacht auf die Strasse und forderten, dass alle für das Unglück Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden sollten.

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