Tamy Glauser muss laut Politologen Prioritäten ändern

Vom Topmodel zur Nationalrätin: Tamy Glauser (34) will künftig im Bundeshaus politisieren. Doch wie ernst meint es die 34-Jährige mit ihrer Kandidatur und wollen die Grünen das Model tatsächlich nach Bundesbern schicken?

Der Politologe Mark Balsiger kann sich eine Kandidatur des Topmodels durchaus vorstellen. Zumindest sei es Glauser ernst, den Grünen während dem Wahlkampf zu dienen, sagt er. «Ob Tamy Glauser tief im Inneren aber wirklich gewählt werden will, steht auf einem anderen Blatt Papier.»

Denn: «Jede Kantonalpartei wünscht sich im Wahljahr prominente Quereinsteiger, wie das Frau Glauser ist. Diese bringen zusätzliche Stimmen bringen. Aber sie werden den Spitzenleuten nicht gefährlich.»

Dass Glauser gegenüber anderen Kandidaten betreffend Bekanntheit einen Vorteil habe, sei unbestritten. Bis zu den Wahlen im Oktober müssen aber auch gewisse Kompetenzen ersichtlich werden. «Nur bekannt sein allein reicht nicht», so Balsiger.

Dass das Topmodel aus einem komplett anderen Hintergrund ohne politische Erfahrung kommt, ist für Balsiger nicht zwingend problematisch. «Ein wenig Glamour kann nicht schaden», schmunzelt er. Wenn es Glauser schaffe, sich innert kurzer Zeit in die wichtigsten Themen der Grünen einzuarbeiten, würde das funktionieren.

«Das heisst aber, sie muss andere Prioritäten setzen muss», so der Experte.

Ausserdem seien auch die Mechanismen der Politik ein wichtiger Bestandteil, die das Model zuerst lernen müsste. «Das ist ein langer Weg, den Glauser nicht macht, wenn sie gleich auf Bundesebene einsteigt», so Balsiger.

Über die definitive Nomination entscheiden die Mitglieder der Grünen am 21. Mai.