Rapper Gimma als Politiker geeigneter als Tamy Glauser?

Rapper Gimma hat schon einige Titel erhalten: Vom Tausendsassa über Skandalnudel bis zum Rüpelrapper. Nun steht Gian-Marco Schmid, wie Gimma mit bürgerlichem Namen heisst, mit seinem mittlerweile zehnten Album da. Darauf ist der Rapper gewohnt kritisch und musste dafür einiges in Kauf nehmen.

Gimma's neue Scheibe «Kartellmusig» thematisiert die Aufdeckung eines Baukartells, welches Millionen unterschlagen haben soll. Über Jahre hinweg haben Bauunternehmen im Unterengadin Beschaffungen im Hoch- und Tiefbau manipuliert.

Oder wie Gimma schildert: «Es ist ein Thema in Graubünden, ob man will oder nicht.» Viele mache die Geschichte nervös, andere wiederum «wütend und aggressiv.» Er sei der Meinung, man müsse über alles reden können.

«Und man muss auch mal mit dem Finger auf etwas zeigen können.» Gimma sieht sich als Beobachter und hat einige Personen im Umfeld, die im Baukartell involviert seien.

Die Reaktionen auf sein Album seien dementsprechend «sehr schlecht. Ich habe einen Job verloren!» Welchen, möchte der Bündner aufgrund eines laufenden Prozesses derzeit nicht sagen.

Der Bündner zeigt mit dem Finger auf ein lokalpolitisches Thema, welches auch über die Kantonsgrenzen seine Konsequenzen hatte. Denn Gimma hatte durchaus Interesse an einem politischen Amt.

So kandidierte er 2016 für die Freie Liste Verda und wäre in den Churer Gemeinderat nachgerutscht. Er habe jedoch abgesagt: «Ich habe keine Zeit.»

Sowieso ist es als Promi kein leichtes Unterfangen, in der Politik Fuss zu fassen. Dies zeigt aktuell Model Tamy Glauser, welche als Grüne Nationalrats-Kandidatin einige Fettnäpfchen und Kritik einsteckt.

«Tamy Glauser wurde bei ihrem Einstieg ganz schlecht beraten. Dass es da nur um den Promi-Status ging, war spätestens klar, als sie ihren Mund öffnete.» Sie hätte durchaus viel zu sagen, doch: «Sie ist keine Politikerin!»

Gimma ist seit 14 Jahren Mitglied der Freien Liste Verda und glaubt: «Ich bringe die politische Bildung voraus.» Eine Kandidatur für den Nationalrat könne er sich trotzdem keinesfalls vorstellen.