Die Bevölkerung wächst, die Ressourcen schrumpfen. Wie verändert sich dadurch unsere Nahrung? Eine neue Studie sagt viel Laborfleisch und Cannabis voraus.
Christine Schäfer, Researcherin GDI, über die neuen Food Trends. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag wurde eine neue Studie der European Food Trends vorgestellt.
  • Demnach komme die Gastro-Industrie nicht um eine Technisierung herum.
  • Fleischalternativen und Cannabis werden in der Zukunft eine grosse Rolle spielen.

Der Klimawandel findet nicht nur in der Natur und Politik, sondern auch auf unserem Teller statt. Denn mit wachsender Bevölkerung und schwindenden Ressourcen verändert sich auch die Nahrung.

Diese hat das Gottlieb Duttweiler Institut GDI in einer Studie untersucht. Unter dem Titel «Hacking Food: Die Neuerfindung unseres Essens» wird die Zukunft unserer Essgewohnheiten vorgestellt. Laut Autorin Christine Schäfer kommt die Lebensmittelindustrie dabei kaum um eine umfassende Technisierung herum.

Nahrung
Was landet in Zukunft auf unserem Grill? - Keystone

Wir müssten uns langfristig von unserem Verlangen nach Authentizität und Natürlichkeit verabschieden, betont Schäfer. Denn mit blosser Erstwelt-Romantik lasse sich bis 2050 keine Ernährungssicherheit für 10 Milliarden Menschen garantieren.

Laborgezüchtetes Fleisch anstelle Cervelat

Die Studie macht drei Entwicklungen aus, welche eine zunehmende Technisierung erfordern würden. Und zwar in den drei Bereichen Umwelt, Gesundheit und Alltagsstress.

Forscherin Christine Schäfer erläutert den Punkt der Umwelt so: «Hier geht es vor allem um Nahrungssicherung und Nachhaltigkeit. Dort spielt das Thema Fleisch wieder eine grosse Rolle.»

Christine Schäfer, Researcherin GDI, über die neuen Food Trends. - Nau

Aus Sicht der Nachhaltigkeit sei der Fleischkonsum drastisch zu reduzieren, so Schäfer. Denn dieser befeuere die Klimakrise. Daher könnten «alternative Proteinquellen wichtiger werden.» Gar von laborgezüchtetem Fleisch ist in der Studie die Rede.

Cannabis-Drinks anstelle Bier und Wein?

Auch die Gesundheit ist in der Bevölkerung zu einem zentralen Punkt der Ernährung geworden. «Junge Generationen trinken aus Gesundheits- oder Fitnessgründen immer weniger Alkohol.» Diesen ersetzen die Jungen mit unter anderem mit Cannabis-Drinks, welche weniger Kalorien enthalten und weniger gesundheitliche Risiken bergen.

Bier
Die Studie des GDI sagt voraus, dass die Menschen zukünftig weniger Alkohol bechern. - Keystone

Auch alltägliche Leiden wie chronische Müdigkeit, Verdauungsbeschwerden und mangelnde Fitness sollen mithilfe von Essen behoben werden. So achten sich viele Leute auf gut verträgliche, probiotische Lebensmittel und weniger Kalorien.

Zudem würde der Wunsch nach schneller und effizienter Ernährung im Alltag stetisch wachsen. Die Gastronomie befindet sich in einer Art «Lieferrausch». Einige der Lieferanten besitzen gar keinen Gastraum mehr, sondern bestehen nur noch aus einer Küche. Dies ist auf den schnellen Lifestyle vieler Menschen zurückzuführen, man muss sich stets «on the go» verpflegen können.

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