Lehrer will wegen Klimawandel Flugverbot für Schulen

Seit mehreren Wochen streiken junge Schülerinnen und Schüler gegen den Klimawandel. Insbesondere fordern sie, auch auf das Fliegen zu verzichten. Denn: In der Schweiz macht die Fliegerei rund 18 Prozent des menschengemachten Klimaeffekts aus.

Am Basler Gymnasium Leonhard wurde diese Woche ein Verbot für Abschlussreisen mit dem Flugzeug ausgesprochen. Der Anstoss brachte der Gymi-Lehrer Georg Geiger, um etwas gegen den Klimawandel zu machen, die «bz»berichtete.

Als eine Kulturreise mit seiner Klasse bevorstand, entschied er sich gegen einen Flug: «Ich sagte meinen Schülern, dass sie gerne fliegen können, wenn sie möchten. Ich fliege nicht.»

Geiger teilte der Klasse mit, dass er selbst mit dem Zug reisen würde. Schliesslich seien sie mit dem Zug in sieben Stunden nach Rom gefahren: «Wir haben eine wunderbare Woche erlebt, bereuen tut es niemand.»

Mit Freiwilligkeit ist es jetzt vorbei. Das Gymnasium verbietet das Fliegen für solche Reisen ganz.

Eine Ausnahme bleibt allerdings momentan noch bestehen. Die Schülerinnen und Schüler des Leonhard Gymnasiums werden noch zwei Wochen in Schanghai die Schulbank drücken. Denn: Die Schule hat eine Partnerschaft mit einer chinesischen Schule.

Ob das in Zukunft weiterhin so stattfinden kann, wisse man noch nicht. «Wenn man wie an seiner Schule versucht, die durchschnittliche Reiseaktivität so massiv zu einzuschränken, dann ist das vertretbar.»

Geiger sagt weiter, dass die Schweiz jetzt bereits eine gute Mischung zwischen Geboten und Verboten finden müssen. «Sonst werden wir wegen der Folgen der Klimakatastrophe von dem einen auf den anderen Tag von Dekreten und Regierungserlässen überschwemmt.»

Geiger wünscht sich, dass sich dieser Standard auch an anderen Schweizer Schulen durchsetzt: «Aber ohne Verordnungen, die Schulen sollen ihren Weg selber gehen!» Er appelliert jedoch, dass die Diskussionen unbedingt an allen Schulen stattfinden sollen.