Die Städte Graz und Schladming im österreichischen Bundesland Steiermark bewerben sich als Initiative «Austria 2026» für die Olympischen Winterspiele und die Paralympics 2026.

Die Mehrheit aus konservativer ÖVP, rechter FPÖ und liberalen Neos gab im Grazer Gemeinderat in einer Abstimmung am Donnerstag endgültig grünes Licht für die Pläne. In Schladming hatte sich der Gemeinderat Anfang Februar bereits einstimmig für eine Bewerbung gemeinsam mit der steirischen Hauptstadt Graz ausgesprochen. Die Städte wollen nun bis Ende des Monats eine Absichtserklärung verfassen, die beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingereicht wird. Bis Juni soll dann eine Machbarkeitsstudie vorliegen. Die Vergabe der Spiele wird im Herbst 2019 erfolgen.

Kritik wegen den Kosten

Politische Debatten und Kritik von der Opposition in Graz gibt es an den Kosten der Veranstaltung. Die kommunistische KPÖ sammelt Unterschriften, um eine Volksbefragung zu ermöglichen. Auch die Grünen und die Sozialdemokraten stimmten gegen eine Bewerbung. Schladmings Bürgermeister Jürgen Winter sprach einmal von rund 416 Millionen Euro Kosten ohne Aufwendungen für Sicherheitsmassnahmen. Das Bundesland Steiermark und die Stadt Graz haben wegen grosser Schulden kaum finanziellen Spielraum. Bob-Fahrer und Rodler sollen deshalb im oberbayrischen Schönau am Königsee, die Eisschnellläufer in Inzell um Olympia-Medaillen kämpfen.

Konkurrent für Sion

Auch in der Schweiz wird die Olympia-Kandidatur von «Sion 2026» kontrovers diskutiert. Erst Anfang Woche forderte der Nationalrat, dass es über das Thema eine nationale Abstimmung geben solle (Nau berichtete). Der Bundesrat und Olympia-Befürworter möchte dagegen nur die betroffenen Kantone und Gemeinden abstimmen lassen. Eine nationale Abstimmung würde aus Zeitgründen das Ende des Projekts bedeuten, sagt beispielsweise der Berner Ständerat Hans Stöckli (Nau berichtete).

schladming nachtslalom
Der Nachtslalom von Schladming (Ö) gehört zu den beliebtesten Rennen im Winter-Weltcup. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Graz und Schladming bewerben sich für die Olympischen Winterspiele 2026.
  • Auch Sion hat ein Projekt für die Spiele 2026.
Schweizer Politiker äussern sich zu Olympia 2016. - Nau
v.l.:  Schladmings Bürgermeister Jürgen Winter (ÖVP), der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) sowie der Bürgermeister von Hochfilzen
v.l.: Schladmings Bürgermeister Jürgen Winter (ÖVP), der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) sowie der Bürgermeister von Hochfilzen - Keystone
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