Die ETH zeigte heute eine Anlage, mit der Luft und Sonnenlicht zu flüssigem Treibstoff synthetisiert werden können. Der produzierte Treibstoff ist CO2-neutral.
Die ETH zeigt, wie nachhaltiger Treibstoff produziert wird. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ETH hat eine Anlage vorgestellt, welche aus Luft und Sonnenlicht Treibstoff herstellt.
  • Das fertige Produkt ist CO2-neutral.
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Die ETH Zürich hat heute eine neuartige Mini-Raffinerie vorgestellt, welche Luft und Sonnenlicht zu flüssigem Treibstoff verarbeiten kann. Und das nicht bloss im Labor, sondern unter realen Bedingungen. Die Technologie wurde von einem Spin-off der ETH entwickelt und ist in dieser Form eine Weltneuheit.

Das Verfahren könnte in Zukunft vor allem für den Flugverkehr interessant sein. Bei der Verbrennung des Treibstoffs wird nämlich exakt so viel CO2 freigesetzt, wie bei der Herstellung der Atmosphäre entnommen wurde.

Für die Luftfahrt drängt sich der synthetische Treibstoff darum auf, weil es technisch unmöglich ist, Langstreckenflugzeuge mit Batterien zu betreiben. Deshalb ist es von grösster Bedeutung, nachhaltige Treibstoffe zu entwickeln, wenn man die CO2-Bilanz des Luftverkehrs verbessern will.

Kerosin aus Sonnenlicht und Luft: ETH Zürich mit Vorreiterrolle

Philipp Furler ist CTO bei Synhelion, dem Spin-off der ETH Zürich, welches die Technologie entwickelt hat. Das Verfahren sei für die Zukunft sehr vielversprechend, meint er.

Es habe «das Potential, deutlich effizienter zu werden als alle Verfahren, die wir bis jetzt haben.» Das mache die Technologie auf globale Grösse skalierbar und soll dereinst eine industrielle Nutzung ermöglichen.

Konkurrenzfähige Preise?

Jedoch muss das Verfahren zunächst noch effizienter werden, erzählt Furler weiter. Doch man wisse bereits, wie man den Wirkungsgrad weiter steigern könne, erklärt der Forscher.

Nun drängt sich die Frage auf, ob es überhaupt möglich sein wird, diese Treibstoffe dem Verbraucher zu konkurrenzfähigen Preisen anzubieten? Ja, meint der Forscher. Der Preis pro Liter soll sich einst zwischen einem und zwei Franken bewegen.

Zum jetzigen Zeitpunkt steht erst eine voll funktionsfähige Forschungsanlage auf dem Dach der ETH-Zürich. Doch bereits 2025 soll die erste kommerzielle Anlage in voller Grösse eröffnet werden.

Das ganze Interview mit Philipp Furler, CTO Synhelion. - Nau
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