Cannabis legalisieren? Was spricht dafür und was dagegen? Der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter hat die Thematik heute offen diskutiert.
Cannabis ist weiterhin ein Sorgenkind. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter VSPB hat offen über Cannabis diskutiert.
  • Laut dem VSPB deuten die jüngsten Anpassungen auf eine Liberalisierung hin.
  • Bei der Entscheidungsfindung will sich der VSPB mitreden und eine aktive Rolle einnehmen.

Die jüngsten Anpassungen würden auf eine geplante Liberalisierung des Cannabis hindeuten, schreibt der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter VSPB in einer Mitteilung. Man möchte in der Debatte eine aktive Rolle einnehmen. Schliesslich seien es die Polizisten an der Front, die sich mit den Auswirkungen dieser Entscheidung befassen müssten.

So stand Cannabis – vom VSPB auch «das politische Sorgenkind» genannt - am heutigen Forum «Innere Sicherheit» in Bern im Mittelpunkt.

Markus Yann vom BAG erklärt wieso Cannabis immernoch ein Sorgenkind ist. - Nau

«Einerseits ist Cannabis eine psychtrope Substanz, das ist mit Problemen verbunden», erläutert Markus Yann, Leiter Sektion Politische Grundlagen und Vollzug beim BAG, den Begriff «Sorgenkind».

«Andererseits hat Cannabis als Hippie- und Revoluzzerdroge einen gesellschaftlichen Status erreicht.» Dadurch sei eine sachliche Diskussion schier unmöglich geworden, erklärt Yann weiter.

Dieses «Sorgenkind» muss laut Yann nun an der Hand genommen werden, um es auf einen erfolgsversprechenden Weg zu führen. «Für den Bundesrat heisst das, dass man herausfinden muss, welche Auswirkungen die Legalisierung von Cannabis hätte.»

«Ich kämpfe seit 30 Jahren für eine vernünftige Cannabis-Politik» - Nau

Handlungsbedarf bei Cannabis Konsum

Der Betäubungsmittelhandel in Luzern werde äusserst «intensiv» betrieben, berichtet Jürg Wobmann. Der Chef der Kriminalpolizei Luzern sieht Handlungsbedarf: «Der Handel floriert in Luzern bezüglich Kokain, Heroin oder eben auch Cannabis.»

Die Polizeikorps geraten an die Grenzen. Wobmann: «Wir versuchen, das Cannabisverbot so gut wie möglich umzusetzen. Unser Fokus liegt auf dem Handel. Wir haben aber schlichtweg nicht genug Ressourcen, um jedem Verdacht nachzugehen.»

Jürg Wobmann, Chef der Luzerner Kriminalpolizei im Interview. - Nau

Ob die Cannabis-Legalisierung helfen würde? «Das ist ein politischer Entscheid. Für uns ist es wichtig, dass es im Falle einer Legalisierung auch eine klare Regulierung gibt», so Wobmann.

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