Trotz ergiebigem Schneefall am vergangenen Wochenende stehen Skilifte in tieferen Gebieten noch immer still. So auch der eines Ein-Mann-Betriebes im Seetal AG.
Zuwenig Schnee: Alois Waser Skiliftbetreiber am Horben im Kanton Aargau im Interview. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am letzten Wochenende gab es in den Bergen bis zu 50 Zentimeter Neuschnee.
  • In tiefergelegenen Skigebieten reicht es jedoch noch immer nicht für den Betrieb.

Eigentlich hätte es das beste Wochenende für Alois Waser werden können. Der Wetterbericht sagte selbst im Flachland Schnee voraus, alles schien sich für den 57-Jährigen und seinen Skilift am Horben im Kanton Aargau einzulenken.

Dann die bittere Enttäuschung. Während es in den Bergen bis zu 50 Zentimeter Neuschnee gab und Skigebiete ihren Betrieb deswegen noch nicht mal aufnehmen konnten, legte sich im Freiamt lediglich eine fünf Zentimeter dünne Schneedecke nieder.

Für den langjährigen Skilift-Betreiber eine bittere Pille: «Wir sind die ganze Nacht durch immer wieder schauen gegangen, was das Wetter macht.»

Doch leider habe es nicht gereicht. «Wir hatten gestern zwischen 150 und 180 Telefonanrufe von Gästen.» Denn: An Spitzentagen kommen bis zu 500 Skifahrer auf den Horben.

1 Mann, 1 Skilift, 1 Imbissbude

Der Betrieb von Waser ist bescheiden. Lediglich ein Skilift, der am selben Stromnetz wie die einzige Imbissbude im Skigebiet hängt. Doch seine Familie führt den Skilift seit fast 50 Jahren. «Damals hatten wir meterweise Schnee», heute sei es jährlich ein Pokern. «Hätten wir mehr Schnee, hätten wir auch schon etliche Events organisiert.» Er träume schon länger vom Nacht-Skifahren.

Die Skipiste im Horben gilt als Geheimtipp. - Skilift Horben

Geldverdienen ist hier definitiv Nebensache. Denn Lohn auszahlen können sich Waser und seine Frau keinen. Ein Pistenfahrzeug hat er sich erst vor wenigen Jahren angeschafft - «Occasion» wie er betont. Für 12 Franken kann sich ein Skifahrer eine Knippkarte für 20 Fahrten kaufen, welche er jedoch an mehreren Tagen aufbrauchen kann.

«Der Antrieb sind die Leute, die kommen.» Auf diese hofft Waser weiterhin, auch wenn das grosse Geschäft über Weihnachten gelaufen sei. Sein Hoffnungsschimmer bilden jedoch ein paar Erdhaufen neben seinen Füssen: «Die Mäuse sind voll am aufstossen, das ist ein Zeichen dafür, dass es kälter wird.» Eine These, die er von einem bekannten Wetterschmöcker gelernt hat...

Ganzes Interview mit Alois Waser - Nau
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