Laura Maquignon (FDP) erklärt Kandidatur für Zürcher Gemeinderat
Laura Maquignon kandidiert für die FDP für den Zürcher Gemeinderat. Sie will ein breiteres Agenda-Setting einbringen. Ein Gastbeitrag.

Das Wichtigste in Kürze
- Am 13. Februar wählt die Stadt Zürich einen neuen Gemeinderat.
- Zur Wahl stellt sich auch Laura Maquignon für die FDP.
- Sie sieht sich als «zukunftsgerichtet pragmatisch statt einseitig ideologisch».
Wir brauchen wieder Diversität der Ideen und ambitionierte Träume. Wenn man den politischen Diskurs in der Stadt Zürich verfolgt, geht es fast nur noch darum, wo man noch Parkplätze abbauen kann (dabei schreckt man auch nicht vor denen vor dem Kispi zurück), wie man Velorouten ausbauen und mit welchen «Gratisleistungen» man die Bevölkerung umschmeicheln kann. Dafür werden in der Stadtverwaltung zahlreiche Beamtenstellen geschaffen.
Alle, welche auf diese Missstände aufmerksam machen, werden von rot/grün als Klassenfeind angeprangert und als Marionette von Grossunternehmen und Milliardären abgestempelt – eine Welt, welche mir als Gründerin eines nachhaltigen Start-ups weit entfernt ist.
Vereinbarkeit von Mutterschaft und Job stärken
Ich kandidiere für den Gemeinderat der Stadt Zürich, da ich mir ein breiteres Agenda-Setting wünsche – wie Vereinbarkeit, Erhöhung der Digitalisierungskompetenz, Standortattraktivität für innovative Start-ups und Unternehmen sowie Eingrenzung der Staatsquote.
Meine Nonna hatte das Energielevel und den Pragmatismus eines CEOs – stattdessen hat sie vier Jungen grossgezogen. Man könnte meinen, dass Vereinbarkeit heute viel einfacher geworden ist. Leider muss ich in meinem persönlichen Umfeld feststellen, dass die Karrieren von vielen top ausgebildeten Frauen einen Einbruch erleiden, sobald sie Mütter werden. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel müssen wir uns dafür einsetzen, dass wir diese hoch qualifizierten Arbeitskräfte nicht verlieren!

Ein wichtiges aktuelles Thema in diesem Kontext ist die Individualbesteuerung. Heute ist es so, dass verheiratete Ehepaare im Vergleich zu Konkubinatspaaren mehr Steuern bezahlen müssen. Die sogenannte Ehestrafe ist ungerecht und gehört abgeschafft, denn es führt dazu, dass die geringer verdienende Partei in einer Ehe (in der Regel die Frau) oftmals kürzertritt, sobald man eine Familie gründet. Aktuell gibt es hierzu von einem breit abgestützten, überparteilichen Komitee eine Volksinitiative, für welche ich mich einsetze (individualbesteuerung.ch).
Stadtfinanzen als Sorgenkind
Um Familien zusätzlich zu entlasten, braucht es jetzt die flächendeckende Schaffung von Tagesschulen in der Stadt Zürich. Dies ist mit hohen Kosten verbunden, da dafür zum Beispiel auch neue Schulhäuser gebaut werden müssen. Noch sprudeln die Steuereinnahmen, aber es bereitet es mir als Unternehmerin Sorgen, wie in der Stadt gewirtschaftet wird.

In den nächsten drei Jahren wird ein Defizit von rund 600 Millionen Franken budgetiert. Wir haben grosse Leuchtturmprojekte, welche umgesetzt werden sollten: Klimaneutralität, Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie den oben erwähnten flächendeckenden Ausbau der Tagesschulen. Wenn man jedoch den Budgetdiskurs verfolgt hat, war davon wenig zu spüren. Es ging um Budget für Quartierfeste sowie zusätzliche Stellen für Velo-Beauftragte. Die Stadtverwaltung wächst schneller als die Wohnbevölkerung.
Wir brauchen wieder eine Politik des gegenseitigen Verständnisses, der Kompromisse und der Vielfalt, um ein Zürich zu schaffen, welches durch Innovationskraft besticht, Menschen ihre Träume verwirklichen können und für unsere Kinder attraktiv und möglichst schuldenfrei ist. Dafür setzte ich mich ein.