In diesem Gastbeitrag fordert der Klimastreik den Ausbau von erneuerbaren und den Stopp fossiler Energien. Die Forderungen werden durch Studien unterstützt.
Klimastreik in Bern. - Climatestrike Switzerland

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ausbau an fossiler Energie soll gestoppt werden, findet der Klimastreik.
  • Stattdessen solle auf Solarenergie und andere erneuerbare Energien gesetzt werden.
  • In diesem Gastbeitrag untermauert der Klimastreik seine Forderungen mit Studienresultaten.
Ad

Die Klimakrise ist bereits heute schreckliche Realität für viele Menschen. Es sollte eigentlich allen klar sein, dass wir dringend dagegen vorgehen sollten. Stattdessen wird jedoch in der Schweiz gerade der Ausbau fossiler Energien massiv vorangetrieben, sei es durch den Bau von Reservekraftwerken in Birr, die Reaktivierung fossiler Kraftwerke in Cornaux und Monthey oder durch die Planung eines LNG-Terminals in Muttenz.

Es wird uns gesagt, dieser Ausbau sei notwendig, um drohende Strommangellagen abzuwenden. Die Kraftwerke sollen im Fall eines Ausfalls der Atomkraftwerke oder bei Versorgungsproblemen aus dem Ausland hochgefahren werden. Doch eine neue Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zeigt jetzt deutlich: Diese neuen fossilen Kraftwerke ergeben weder aus wirtschaftlicher noch aus ökologischer Sicht Sinn.

Alternative Energien

Tatsächlich ist es so, dass die Strommenge, die die neuen Kraftwerke produzieren sollen, auch durch neue Photovoltaik-Anlagen oder umgekehrt durch das Einsparen von Strom gewonnen werden könnte. Diese Projekte sind keineswegs abwegig. Die für 2023 in der Schweiz schon geplanten Photovoltaik-Anlagen sollten diese Strommenge bereits liefern können. Ebenso hat der Bundesrat für nächsten Winter bereits Pläne zum Stromsparen – und auch diese reichen, aus, um die nötige Energie einzusparen.

Solarenergie
Solarenergie kann günstiger als normaler Strom sein. - Depsitphotos

Dazu kommt ein weiterer Punkt: Die Gaskraftwerke können eine allfällige Strommangellage gar nicht direkt bekämpfen. Stattdessen müssten sie laut der Studie eingesetzt werden, um die Stauseen in der Schweiz zu schonen, damit diese dann im Ernstfall zur raschen Stromgewinnung eingesetzt werden können. Das heisst, die Kraftwerke bringen nur dann etwas, wenn sich die Mangellange ankündigt – bei einem unvorhergesehenen Ereignis bringen sie erstmal nichts.

Haben Sie bereits eine Solaranlage?

Der Vorwand, dass dieser Ausbau fossiler Energien im Moment unvermeidbar sei, ist damit definitiv widerlegt. Die Forderungen des Klimastreiks hingegen werden bestätigt: Zur Bekämpfung der Klimakrise, aber auch zur Sicherstellung unserer Energieversorgung brauchen wir ein sofortiges Moratorium auf den Bau neuer fossiler Infrastruktur und einen raschen Ausbau der erneuerbaren Energien.

Daneben fordern wir sozialverträgliche Massnahmen zur Senkung des allgemeinen Energieverbrauchs. Dazu gehören die Reduktion der Arbeitszeit bei gleichbleibendem Lohn, die stärkere Bepreisung von übermässigem Stromverbrauch und die basisdemokratische Kontrolle über die Stromproduktion und -nutzung. Wir brauchen einen echten Wandel und müssen den tödlichen Vormarsch der fossilen Energien stoppen!

Hinweis: Diesen Text für Klimastreik Schweiz hat Paul Casso verfasst.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BundesratEnergieKlimastreikStudie