Gesellschaftlich verdrängt: Lasst uns über den Tod reden

Kürzlich musste ich mich zum ersten Mal in meinem Leben intensiv mit einem Thema auseinandersetzen, welches ich bis anhin glücklicherweise immer irgendwie umgehen konnte: dem Tod.

Bisher war das für mich so ein Thema, das ich gerne verdrängt hatte. Ich schaute weg, wollte mich nicht damit beschäftigen. Es hat in mir Unbehagen ausgelöst. Unwohlsein. Angst.

Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man es nicht mehr weiter vor sich herschieben kann. Irgendwann wird man wohl oder übel mit dem Tod konfrontiert.

Der Tod wird immer als etwas ganz Schlimmes bewertet. Auch ich verband ihn immer mit Schock, Angst, Trauer, Depression, dunkel, schwarz.

In unserer Gesellschaft, wird dieses Thema oft tabuisiert, man spricht nicht darüber. Und das, obwohl jeder Mensch weiss, dass das Leben endlich ist. Und dass JEDER Mensch sterben wird.

Nichts ist so sicher auf dieser Welt, wie der Tod.

Was Angst macht, ist die Ungewissheit. Wann passiert es? Wie passiert es?

Und: Was passiert danach?

Die Menschheit forscht und erforscht ALLES, was nur geht. So gut wie alles, was auf dieser Welt existiert, wurde von irgendjemandem bereits erforscht und analysiert.

Jedes noch so kleine Lebewesen, jedes Pflänzchen, das gesamte Universum, die Galaxien, was auch immer – über alles wissen wir Bescheid. Die Menschheit ist so intelligent!

Aber es gibt eben EINE Frage, auf die kein Mensch auf dieser Welt eine sichere Antwort hat. Und kein Mensch auf dieser Welt wird jemals eine Antwort darauf finden: Was passiert mit unseren Seelen, wenn sie aus unserem Körper treten?

Diese Frage wird immer unbeantwortet bleiben. Denn die, die die Antwort wissen, sind nicht mehr physisch da und können es uns nicht mehr mitteilen.

Von Menschen, die Nahtoderfahrungen gemacht haben kann man erahnen, dass der Tod friedlich ist, dass man in die absolute Fülle gleitet, sobald das Herz aufhört zu schlagen.

Ich bin überzeugt davon, dass wir alle nach diesem Leben «zurück nach Hause» kehren werden. Dahin, wo wir herkommen. Dieses Leben hier, ist nur ein «Spiel».

Wir dürfen hier eine Erfahrung in einem menschlichen Körper machen. Dieser Körper ist unsere Hülle, unser Werkzeug, um unserer Seele Ausdruck zu verleihen.

Und wenn dieses Leben sein Ende findet, gehen wir zurück, in eine komplett andere Dimension, wo es nur Seelen gibt. Wo wir nur Energie sind, ohne physischen Ausdruck. Und dort sind wir in der absoluten Erleuchtung.

Diese Vorstellung beziehungsweise diese Überzeugung – ich bin davon überzeugt, dass es so ist – macht es mir leichter, mit dem Tod umzugehen. Jeder Mensch, der stirbt, hat hier auf der Erde sozusagen «Game Over» und kehrt zurück.

In anderen Kulturen wird der Tod gefeiert! Es werden Feste veranstaltet, um die Toten zu feiern und zu ehren, dass sie diese Herausforderung namens Leben gemeistert haben.

Natürlich tut es extrem weh, einen geliebten Menschen gehen zu lassen und zu wissen, dass man niemals mehr (in diesem Leben) mit ihm sprechen kann, ihn sehen kann. Dieser Schmerz ist scheisse.

Und dennoch verstehe ich nicht, warum man sich auf einer Beerdigung schwarz kleiden soll. Der Trauer mehr Fokus gibt, als der Dankbarkeit, diesen Menschen in seinem Leben gehabt zu haben. Mit ihm Zeit verbracht zu haben.

Was ich weiss ist – und das steht schon seit Jahren fest: Auf meiner Beerdigung wird niemand Schwarz tragen. Und es wird gefeiert, geschlemmt und Vino getrunken!

Die 31-Jährige Journalistin und Expertin für Manifestation schreibt für Nau.ch und auf ihrem Instagram-Account @marina.persano darüber, wie wir mit der Macht unserer Gedanken unser bestes Leben erschaffen.