Die geplante Pistenverlängerung am Flughafen Zürich fördert weder die Einhaltung der Nachtflugsperre noch den Klimaschutz. Ein Gastbeitrag.
David Galeuchet
David Galeuchet (Grüne) ist Zürcher Kantonsrat aus Bülach. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 3. März stimmt der Kanton Zürich über eine Pistenverlängerung am Flughafen in Kloten ab.
  • Solche Investitionen in den Flugverkehr sind wegen der Klimaziele nicht mehr zeitgemäss.
  • Ausserdem tragen sie nicht der Einhaltung des Flughafengesetzes bezüglich Lärms bei.
  • Dies sagt der Zürcher Kantonsrat David Galeuchet (Grüne) in seinem Gastbeitrag
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Die Flughafen AG und der Zürcher Regierungsrat sind bei der Lärmbelästigung und dem Einhalten der Nachtruhe keine vertrauenswürdigen Partner.

Seit der Einführung des Zürcher Fluglärmindex (ZFI) im Jahre 2006 wurde er nur während weniger Jahre eingehalten.

Im Flughafengesetz ist vorgegeben, dass wir das Anrecht auf sieben Stunden Nachtruhe haben. An anderen Flughäfen wird die Nachtruhe genau eingehalten. In Kloten nimmt die Zahl der Flugzeuge, die während der Nachtflugsperre zwischen 23:00 und 06:00 Uhr abfliegen, jährlich zu.

Flughafen investiert für mehr Wachstum

Neben dem Ausbau der Pisten, welcher 250 Millionen Franken kosten soll, investiert der Flughafen weitere zwei bis drei Milliarden Franken in die Flughafeninfrastruktur. Allein der Ausbau des Terminals 1 soll 800 Millionen Franken verschlingen.

Wer so viel Geld investiert, will auch einen Return on Investment! Dies kann nur mit Wachstum erfolgen.

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Am 3. März entscheidet das Stimmvolk im Kanton Zürich, ob es zu einer Pistenverlängerung kommen wird oder nicht. Für die Flughafen Zürich AG ist diese Massnahme eine wichtige Sicherheitsvork - keystone

2019 äusserte sich der Sprecher der Flughafen AG gegenüber den Medien noch so, dass es mit dem neuen Terminal möglich werde, 50 Millionen Passagiere abzufertigen. Bisher wurden maximal 31,5 Passagiere abgefertigt.

Ausbau beisst sich mit den Klimazielen

Der Pistenausbau läuft den Klimazielen direkt zuwider. Investitionen in die Fliegerei sind angesichts der Klimakrise aus der Zeit gefallen. Vor der Corona-Pandemie trug der Flugverkehr in der Schweiz 12,6 Prozent der Treibhausgasemissionen bei.

Sind Sie für eine Pistenverlängerung am Flughafen in Zürich?

Wie sollen wir bei diesen Erfahrungen Vertrauen haben, dass sich die Flughafen AG und der Regierungsrat mit verlängerten Pisten an die Regeln halten werden? Deshalb stimme ich Nein am 3. März.

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Zum Autor: David Galeuchet (Grüne) ist Zürcher Kantonsrat aus Bülach. Von Beruf ist er Energiefachmann und studierter Biologe. Seit 2022 ist er auch Teil der Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt.

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