Zwergmangusten alarmieren Artgenossen mit ausgeklügelten Lauten

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Zürich,

Zwergmangusten warnen sich gegenseitig mit ausgeklügelten Lauten. Das hat ein Team der Universität Zürich bei freilebenden Zwergmangusten nachgewiesen.

Die geselligen Zwergmangusten warnen sich gegenseitig mit verschiedenen Alarmrufen vor Feinden.
Die geselligen Zwergmangusten warnen sich gegenseitig mit verschiedenen Alarmrufen vor Feinden. - sda - Katie Collier

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwergmangusten warnen sich gegenseitig mit ausgeklügelten Lauten.
  • Das hat ein Team der Universität Zürich nachgewiesen.

Zwergmangusten können nur eine beschränkte Anzahl verschiedener Laute erzeugen. Trotzdem produzieren sie durch Kombination oder Auftrennung von Silben verschiedene Alarmrufe. Das hat ein Team der Universität Zürich bei freilebenden Zwergmangusten nachgewiesen.

Zwergmangusten bilden gesellige Grüppchen: Sie durchstreifen auf der Suche nach Nahrung gemeinsam die Savannen Südostafrikas. Und warnen sich mit kurzen Lauten gegenseitig vor Feinden. Die Rufe enthalten Informationen dazu, wie dringlich eine Flucht erscheint und welcher Räuber sich ihnen gerade nähert.

«Als ich das erste Mal eine Gruppe von Zwergmangusten beobachtete, weckte ein bestimmter Laut meine Begeisterung.» Das sagte die Evolutionsbiologin Katie Collier von der Uni Zürich. Denn der vernommene Alarmruf klang in ihren Ohren wie eine Kombination von zwei bereits bekannten Rufen. Dieser klingt etwa wie «Ttt-tschooo».

Den pulsierenden Ruf «Ttt» nutzen die Tiere, um ihre Artgenossen vor Feinden aus der Luft zu alarmieren. Mit dem geräuschvolleren «Tschooo» hingegen warnen die Fleischfresser ihre Gruppenmitglieder vor landlebenden Räubern.

Was also bedeutet die Kombination dieser beiden Alarme? Um dies herauszufinden, untersuchten die Zürcher Forschenden mit akustischen Messungen sieben Gruppen von Zwergmangusten. Diese leben nahe des Kruger Nationalparks in Südafrika.

«Es scheint, dass die Zwergmangusten diesen T3 genannten Laut verwenden, wenn sie Gefahr spüren. Aber verwirrt sind, woher sie kommt», erklärte Collier. «Ttt-tschoo» benutzten die Tiere in zwanzig Prozent ihrer Alarmrufe. Demnach weisen sie damit auf generelle Gefahren hin, wie die Forschenden im Fachmagazin «Proceedings B» der Royal Society berichteten.

Eine Frage blieb bei der Untersuchung jedoch offen: Ist dieser T3-Alarmruf eine Kombination der bereits bekannten Rufe oder trennten die Tiere den T3-Ruf im Laufe der Evolution auf? Das wird Collier und ihr Team nun weiter untersuchen.

Laut der Forscherin gibt das Verständnis der Sprache von Tierarten einen Einblick, wie die menschliche Sprache entstanden ist. Denn wenn Menschen sprechen, kombinieren auch sie einzelne Silber und Wörter, um dem Gesagten eine Bedeutung zu verleihen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Donald Trump Zölle
289 Interaktionen
Endet bald
a
169 Interaktionen
«Kein Auge trocken»

MEHR AUS STADT ZüRICH

GC
5 Interaktionen
Neuer Coach
Wilken software group
2 Interaktionen
Software
zürich film festival
Nach zehn Jahren
NHL
In St. Louis