Die Schweizer Wirtschaft ist letztes Jahr um 1,2 Prozent gewachsen. Grund soll die Zuwanderung sein, die das BIP nach oben treibt.
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Die Schweizer Wirtschaft ist 2023 um 1,2 Prozent gewachsen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Wirtschaft ist im letzten Jahr gewachsen.
  • Kritiker vermuten, dass dafür die Zuwanderung verantwortlich sein könnte.
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Die Schweizer Wirtschaft ist im letzten Jahr um geschätzte 1,2 Prozent gewachsen. Ein beachtlicher Erfolg, insbesondere im Vergleich zu Deutschland oder Österreich. Doch wie kam dieses Wachstum zustande? Kritiker behaupten, dass die Zuwanderung das Bruttoinlandprodukt (BIP) nach oben treibt und das BIP pro Kopf stagniert.

Tatsächlich hat die Bevölkerungszunahme von 1,3 Prozent das BIP-Wachstum übertroffen. Dies führt dazu, dass der individuelle Wohlstand nicht steigt. Kritiker argumentieren, dass zusätzliche Arbeitskräfte aus dem Ausland unnötig seien. Ausserdem weisen sie auf negative Nebeneffekte wie höhere Mieten oder mehr Verkehr hin, wie die «NZZ» berichtet.

Die Zuwanderung aus Sicht des Experten

Jan-Egbert Sturm, Leiter der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF), widerspricht dieser Ansicht: «Meines Erachtens liegt diesem Argument eine falsche Logik zugrunde», sagt er. Laut Sturm braucht unsere wachsende Wirtschaft mehr Ressourcen. Diese würden durch technologischen Fortschritt und Effizienzgewinne sowie durch eine steigende Zahl an Erwerbstätigen bereitgestellt werden.

Sturm betont, dass die Produktivität – also die Effizienzsteigerung – entscheidend für das Wachstum ist. «Ohne Zuwanderung ginge längerfristig auch das Produktivitätswachstum der Wirtschaft zurück», sagt er weiter gegenüber der «NZZ». Er fügt hinzu, dass eine wachsende Wirtschaft das Vertrauen von Firmen und Konsumenten stärkt.

Sturm weist auch darauf hin, dass die Schweizer immer weniger arbeiten und stattdessen mehr Freizeit geniessen. Dieser Trend zur Teilzeitarbeit oder Viertagewoche verschärft den Arbeitskräftemangel.

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