Das Rosengarten-Projekt scheidet die Geister. Der Zürcher Stadtrat hat nun nach Abwägen aller Vor- und Nachteile entschieden, Ja zu diesem Grossprojekt zu sagen. Am Abstimmungskampf beteiligen will er sich aber nicht. Die Vorlage kommt am 9. Februar auf kantonaler Ebene vors Stimmvolk.
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Blick auf die Stadt Zürich. (Symbolbild) - Keystone

Für den Stadtrat bringt der Rosengartentunnel mit Rosengartentram vor allem drei Vorteile: zwei Tramverbindungen können realisiert werden, das Quartier wird von übermässigem Lärm befreit und die zerschnittenen Wohnquartiere in Wipkingen finden wieder zusammen.

Es gebe aber auch Nachteile. Es brauche Tunnelportale, Wohnraum müsse abgerissen werden und das Quartier leide während der Bauarbeiten unter Lärm und Umleitungsverkehr, schreibt der Stadtrat in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Zudem bringt der Tunnel trotz hoher Kosten keinen nennenswerten Mehrwert zur Erreichung der Klimaziele, weil der Verkehr nur umgeleitet wird, aber nicht abnimmt, wie es weiter heisst.

Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile ist der Stadtrat nun aber doch für das Projekt. Wichtig sei ihm aber, dass die Verkehrsmenge auf dem heutigen Niveau von 56'000 Fahrzeugen pro Tag beschränkt werde. Dies hielt er bereits zu einem früheren Zeitpunkt so fest.

Mit seiner zustimmenden Haltung ist der Stadtrat nun anderer Meinung als das Stadtparlament. Dieses lehnt das Projekt deutlich ab. Im Mai entschied es sogar, auf städtischer Ebene auch noch eine Volksabstimmung durchzuführen, obwohl auf kantonaler Ebene bereits eine angesetzt ist.

Die links-grüne Mehrheit fand es jedoch wichtig, ein «klares Zeichen» an den Kanton zu setzen, dass die Stadt das Projekt nicht wolle. Wann auf städtischer Ebene abgestimmt wird, ist offen.

Die Rosengartenstrasse wurde 1972 als Provisorium der Westtangente in Betrieb genommen. Das Provisorium ist aber längst zur Dauerlösung geworden, mit über 50'000 Fahrzeugen pro Tag.

Dieser Verkehr soll durch einen insgesamt 2,3 Kilometer langen Tunnel geleitet werden. Die Kapazität des Autoverkehrs soll so erhalten und die Rosengartenstrasse auf einem Abschnitt von etwa 700 Metern beruhigt werden. Auf ihr würde als neue ÖV-Verbindung das Rosengartentram fahren.

Die Gesamtkosten für Tunnel und Tram belaufen sich auf 1,1 Milliarden Franken. Der Kanton rechnet aber damit, dass sich der Bund und die Stadt Zürich daran beteiligen. Fertig wäre das Generationenprojekt im Jahr 2032.

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