Zürcher shoppen mit Maske gleich viel wie ohne
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürcher Läden gilt ab heute eine Maskenpflicht.
- Ein erster Augenschein zeigt: Alles halb so wild.
- Die Kunden tragen Masken und die Kauflust habe nicht abgenommen.
In Zürcher Läden gilt ab heute eine Maskenpflicht. Die Ankündigung löste teils heftige Reaktionen aus. Der Detailhandel fürchtet sich vor negativen Konsequenzen. Die Swiss Retail Federation erwartet ein Ausweichen auf Online-Shops, auch auf ausländische. Ein Migros-Mitarbeiter kündigte sogar seinen Job.
Ein erster Augenschein zeigt: Alles halb so wild. Bereits am ersten Tag scheinen sich die Zürcher gut mit der neuen Regel abzufinden.
Nau.ch hat bei mehreren Läden am Donnerstagnachmittag nachgefragt. Und hört Erstaunliches: Alle zeigen sich zufrieden und loben ihre Kunden. Masken werden brav getragen.
Und: Die Kauflust habe nicht abgenommen.
Maskenpflicht nimmt Zürchern nicht die Kauflust
Für die wenigen Kunden, die keine Maske dabei hätten, haben die Läden vorgesorgt. Entweder stellen sie diese direkt beim Eingang zur Verfügung oder halten einen kleinen Vorrat bereit.
Beim Detailhändler Volg ist man zufrieden. «Als Anbieter für den täglichen Bedarf stellen wir aktuell keine Veränderungen im Einkaufsverhalten unserer Kunden, im Umsatz oder in der Kundenfrequenz fest. Gleiches gilt übrigens auch für die Volg-Läden in den Kantonen, welche die Maskenpflicht bereits früher eingeführt haben.»
Ricco Bilder von der Buchhandlung «sec52» sagt: «Es ist alles wunderbar. Alle halten sich daran und sind entspannt.» Es habe auch nicht weniger Kunden als davor.
Der Detailhandel-Verband befürchtete, dass die Kunden nur noch wenig Zeit in den Läden verbringen würden. Doch gerade das Beispiel der Buchhandlung spricht klar dagegen, gilt es doch als typischer Ort zum Verweilen.
Die Massnahme scheint die Mitarbeitenden härter zu treffen als die Kunden. Sie sind es, die den ganzen Tag den Nasen- und Mundschutz tragen müssen. In der Boutique «Maiuki» nütze man die Zeit, in der keine Kunden im Laden sind, um die Maske auch mal abzulegen.
Das Tragen der Maske sei schon anstrengend. Ausserdem müsse man sich noch daran gewöhnen, nicht so laut durch die Maske zu sprechen. Einen Kundenrückgang spürt man auch hier nicht.
Stadtpolizei musste bisher nicht eingreifen
Bei Maskenverweigerern würde die Polizei auf eine Meldung eines Geschäfts ausrücken. Der Person würde eine Busse drohen und gegebenenfalls ein Hausverbot, falls der Laden ein solches aussprechen wolle.
Doch soweit sei es bis am frühen Nachmittag noch nicht gekommen, sagt die Stadtpolizei auf Anfrage. Es seien keinerlei Meldungen in Bezug auf die Maskenpflicht eingegangen.