Zürcher Regierung verteidigt Informatik-Kampagne für Frauen
Der Zürcher Regierungsrat verteidigt die «Emotions-Toolbox», mit der mehr Mädchen und Frauen für Informatikberufe gewonnen werden sollen. Diese Tipps für Stelleninserate und Bildungsinstitutionen hatten wegen ihrer Klischeehaftigkeit für Kritik gesorgt.
In der «Emotions-Toolbox», welche der Regierungsrat im Mai präsentierte, sind Tipps gesammelt, mit denen Stelleninserate oder Bildungsangebote für IT-Berufe gestaltet werden können. Ziel ist es, dass sich mehr Mädchen und Frauen davon angesprochen fühlen.
Man müsse Informatikberufe «mit den richtigen emotionalen Codes neu positionieren und bewerben», hiess es damals. Diese Kommunikations-Tipps sorgten jedoch für Kritik. Sie seien klischeehaft und würden sich klassischer Stereotypen bedienen, fanden etwa die Grünen, welche eine Anfrage an den Regierungsrat einreichten und wissen wollten, was er sich dabei gedacht hat.
Kritik an Marketing-Erkenntnissen
Der Regierungsrat betont in seiner am Donnerstag publizierten Antwort, dass in der «Toolbox» nur Erkenntnisse aus dem Marketing umgesetzt worden seien. Dazu gehöre auch, dass die Sprache vereinfacht werde.
Ein weiterer Grundgedanke sei gewesen, Informatikberufe anschaulicher und bildhafter zu beschreiben. So würden diese Berufe «attraktiver, lebensnaher und vielseitiger» wahrgenommen. Dazu passe auch eine «frische, lebendige und freundliche» Farbpalette.
Der Regierungsrat kündigt in der Antwort aber auch an, dass die Toolbox «regelmässig überarbeitet und weiterentwickelt» werde.
In den Gestaltungstipps wird beispielsweise empfohlen, vermehrt warme Farben wie Violett, Pink und Rosa zu verwenden und «typische IT-Farben» wie Rot und Schwarz zu vermeiden. In den Texten solle zudem auf einfache Sprache gesetzt werden, auf lange Sätze mit Fachjargon solle hingegen verzichtet werden.
Empfehlungen für Gestaltung
Bei den Bildern sollten gemäss den Gestaltungstipps «Kreativität und Austausch im Vordergrund stehen». Vermieden werden sollten Formen, die «Speed und Performance» suggerierten. Die Schriften sollten abgerundet und in «freundlich-erfrischendem Charakter» daherkommen.