Zürcher Priester klaut aus Kollekte – Chemikalien verraten ihn
In der katholischen Kirche Wädenswil ZH sorgt ein Kollekten-Diebstahl für Aufsehen. Denn der Täter war ausgerechnet der Priester höchstpersönlich.

Das Wichtigste in Kürze
- Im zürcherischen Wädenswil fehlte der Kirche plötzlich Geld aus der Kollekte.
- Die Polizei nahm Ermittlungen auf und stellte fest: Es war der Priester.
- Mehrere Tausend Franken soll er entwendet haben – laut ihm sind es nur 300 Franken.
Auf diesen Täter hätte in der Zürcher Gemeinde Wädenswil wohl kaum jemand gewettet: Der katholischen Kirche fällt auf, dass in der Kollekte Geld fehlt. Ermittlungen überführen schliesslich den Dieb – es war der Priester höchstpersönlich!
Doch der Reihe nach. Wie das katholische Portal «kath.ch» berichtet, sei der Kirchgemeinde im April eine «Differenz in der Kollekte» aufgefallen. «Es war regelmässig weniger Geld drin als im Jahr davor», wird ein Mitglied zitiert.
Schliesslich schaltet die Kirche die Polizei ein. Diese gibt eine Chemikalie auf die Banknoten, die später auf der Haut des Täters nachweisbar sein soll. Und tatsächlich: Der Dieb tappt in die Falle – auf den Händen des Priesters wird am 13. November die Chemikalie nachgewiesen.
In der Folge wird der aus dem Libanon stammende Mann festgenommen. Er verbringt eine Nacht in Untersuchungshaft. Am vergangenen Donnerstag ist er schliesslich offiziell seinen Posten los. Die Karriere in der katholischen Kirche der Schweiz dürfte für ihn vorbei sein.
«Wir hatten jemanden in Verdacht, aber nicht den Priester»
Gemäss «kath.ch» soll der seit März 2023 angestellte Priester insgesamt mehrere Tausend Franken gestohlen haben. Die genaue Summe sei aber noch nicht bekannt.
Vier Couverts mit Geld wurden demnach bisher gefunden. Der Priester selbst gibt nur den Diebstahl der 300 Franken mit den Chemikalien darauf zu.
Das Motiv ist unklar. Laut dem Bericht soll der Täter angegeben haben, das Geld für eine bedürftige Familie gestohlen zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Überraschung in Wädenswil ist in jedem Fall gross. Gegenüber dem Portal sagt das Mitglied der Kirchgemeinde: «Wir hatten jemanden in Verdacht, aber nicht den Priester.»