Avocados verzeichnen eine miserable Ökobilanz. Jetzt streicht ein Zürcher Cafe die Frucht aus dem Sortiment. Auch Hiltl verzichtet teilweise auf das Superfood.
Avocados in einem Supermarkt.
Avocados in einem Supermarkt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Umwelt zuliebe streicht das Café des Amis in Zürich Avocados von der Speisekarte.
  • Aus den selben Gründen verzichtet Hiltl seit letzter Woche auf Guacamole.

Avocados gelten nicht nur als gesund, sondern sind auch vielerorts beliebt. Weil die sie der Umwelt schaden, verzichtet das Café des Amis in Zürich ab sofort auf die Früchte. Dies verkündete das Lokal diese Woche auf Facebook. Guacamole sowie Bananen gibt es schon lange nicht mehr in ihrem Sortiment.

Wie der Geschäftsführer Miguel Castro gegenüber dem «Tages-Anzeiger» sagt, fürchte er sich nicht vor enttäuschten Kunden. Das, obwohl «der Avocadofächer wahnsinnig gut gelaufen ist». Manchmal brauche es einfach den Mut, etwas zu wagen. Dieser wird belohnt, wie die Reaktionen auf den Facebook-Post zeigen.

Laut Castro verkaufe das Café des Amis in der Woche bis zu 70 Avocadomenüs – was mindestens 2000 Avocados im Jahr entspreche. Die Produktion sei für die Umwelt problematisch. «Wenn man sich das einmal genau ansieht, muss man etwas dagegen tun.»

Keine Guacamole mehr bei Hiltl

Der Avocadoteller wird durch einheimische Randen ersetzt. «Die Konsistenz zwischen den Lebensmitteln ist vergleichbar», sage Castro. Zudem würden Randen auch in der Schweiz wachsen und das ganze Jahr erhältlich sein. Dem Geschäftsleiter sei «der ökologische Fussabdruck» wichtiger als der Lifestyle. Dass andere Restaurants bald nachziehen, sei durchaus vorstellbar.

Auch die vegetarische Restaurantkette Hiltl sieht nicht tatenlos zu. So bieten sie seit der letzten Menü-Umstellung von vergangener Woche keine Guacamole mehr an. Die Massnahme betreffe vorerst nur den bedienten Teil des Restaurants in Zürich sowie alle Hiltl-Buffets. «Ab nächster Woche gehen wir noch einen Schritt weiter», verspreche Inhaber und Geschäftsführer Rolf Hiltl.

Während einer zweiwöchigen Testphase wolle man die Reaktionen der Kunden abwarten. Zwar wolle Hiltl die Gäste begeistern, jedoch nicht um jeden Preis. Speziell nicht auf Kosten der Umwelt.

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