Zehn Häuser laut Gefahrenkarte für Tessiner Bavonatal in roter Zone
Tessin erstellt neue Gefahrenkarte für das Bavonatal – zehn Häuser liegen in der roten Zone.

Das Tessiner Bau- und Umweltdepartement hat für das Bavonatal eine neue Gefahrenkarte erstellt. Etwa zehn Häuser liegen demnach in der roten Zone. Der Tessiner Kantonsgeologe bestätigte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA entsprechende Medienberichte vom Mittwoch.
Die meisten der knapp zehn Häuser waren beim Unwetter im Juni vor einem Jahr stark beschädigt oder zerstört worden. Am Dienstagabend wurde die neue Gefahrenkarte der Bevölkerung vorgestellt. Besonders betroffen ist der Weiler Fontana im Bavonatal.
Laut Informationen des Tessiner Bau- und Umweltdepartements haben neben den starken Regenfällen über dem Einzugsgebiet des Larechia-Bachs weitere Faktoren zur Verschärfung der Lage beigetragen. Dazu zählten eine bedeutende Schneemenge im Bachbett sowie die gleichzeitige «Aktivierung» aller seitlichen Zuflüsse.
Ausserdem habe eine «besondere Geländekonfiguration» im oberen Bereich des Schwemmfächers zum Ereignis beigetragen, heisst es im Communiqué weiter. In dieser Zone habe ein grosser Felsblock die Dynamik des Ereignisses stark beeinflusst.
Naturgewalten führen zu massiven Schäden
Alle diese Elemente hätten zu einem deutlich höheren Abflussvolumen geführt, was die Flutwelle mächtiger gemacht und zu massiven Schäden im Unterlauf geführt habe.
Gemäss Informationen des Tessiner Umweltdepartements zeigte eine historische Recherche, dass der Larechia-Bach um 1400 oder 1500 vermutlich schon einmal ein ähnliches Ereignis verursachte.
In den kommenden Monaten werden die Gefahrenkarten der vier Wildbäche am linken Hang des Tals um die Karte des Flusses Bavona ergänzt. Beide Karten dienten als Grundlage für die Prüfung von Schutzmassnahmen für die heute gefährdeten Gebäude, heisst es in der Medienmitteilung abschliessend.
Der aussergewöhnliche heftige Murgang in der Fraktion Fontana im Bavonatal forderte im Juni 2024 fünf Todesopfer. Rund acht Gebäude wurden zerstört, weitere zwölf wurden beschädigt.