Über die letzten 30 Jahre hat die Anzahl Unterrichtsstunden an Schweizer Gymnasien abgenommen. Der Rückgang beträgt mancherorts über zehn Prozent.
Schule Kinder
Ukrainische Kinder werden an Schweizer Schule von Beginn weg in eine Regelklasse integriert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heutige Gymnasiasten haben weniger Unterricht als noch vor 30 Jahren.
  • Es fehlt jedoch die Zeit, Inhalte zu vertiefen.

Die Unterrichtszeit an den Gymnasien der Schweiz nimmt trotz gestiegener Anforderungen seit 30 Jahren landesweit ab. Das zeigt eine Studie des Vereins Schweizerischer Gymnasiallehrerinnen und -lehrer.

Gemäss der Untersuchung von Vereinsvizepräsident Lucius Hartmann nahm die Lektionenzahl seit der Einführung der Maturitätsverordnung um bis zu 10 Prozent ab. Die Anforderungen der Universitäten an die Mittelschulabgänger blieben indessen dieselben, wie der Verein in einem Communiqué mitteilt. Auch die «NZZ am Sonntag» berichtete über die Studie.

Am stärksten reduzierten die Mittelschulen im Kanton St. Gallen die Zahl der Lektionen, nämlich um 10,7 Prozent. Kaum weniger gross fielen die Kürzungen in Bern mit 9,8, Solothurn mit 7,8 und in Basel mit 7,2 Prozent aus.

Jede zehnte Stunde wird gekürzt

In der Westschweiz ist die Tendenz weniger ausgeprägt. So kürzten das Wallis die Lektionenzahl um 2,5 und Genf um 0,5 Prozent. In Neuenburg blieb die Zahl stabil, während sie in der Waadt um 3,7 und in Freiburg um 0,8 Prozent stieg.

Der Gymnasiallehrerverein ist überzeugt, dass der Unterricht in den Gymnasien auf hohem Niveau geblieben ist. Er kritisiert aber, dass die Zeit fehlt, Inhalte zu vertiefen und die von Gesellschaft und Hochschulen erwarteten Kompetenzen dauerhaft zu erlernen.

Die Politik müsse den Schülerinnen und Schülern die nötige Zeit zur Verfügung stellen, gerade auch um etwa Kompetenzen in der Informatik zu erwerben.

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