Schock für einen Hundebesitzer im Kanton Graubünden: Sein Haustier entwischt – und kommt nicht mehr nach Hause. Es wurde von einem Wolf getötet.
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Ein Wolf hat in Medel GR einen Hund getötet. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Medel GR ist ein Hund entlaufen.
  • Das Tier wurde in der Nacht von einem Wolf getötet.
  • Die Behörden gehen davon aus, dass das Wildtier sein Territorium verteidigte.
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In der Bündner Gemeinde Medel hat ein Wolf Mitte Dezember einen Hund gerissen. Wie das kantonale Amt für Jagd und Fischerei schreibt, ist das Haustier zu Hause entlaufen.

Abgespielt hat sich das Wolfsdrama in der Nacht auf den 15. Dezember. Der Hund war am Vorabend entwischt – er sollte nie mehr zu Herrchen oder Frauchen zurückkehren.

Frühmorgens wurde der Vierbeiner leblos zirka 600 Meter von den nächsten bewohnten Häusern entfernt entdeckt. Er lag auf einer Waldstrasse, wie die Behörden schreiben.

Graubünden
Das Gebiet um die Gemeinde Medel GR ist Territorium des Wolfsrudels Stagia. (Symbolbild)
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Das ist einem Hund zum Verhängnis geworden: Er ist zu Hause entlaufen und in das Gebiet eingedrungen. (Symbolbild)
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Das Rudel wollte wohl sein Territorium verteidigen – der Hund wurde am nächsten Morgen tot aufgefunden.
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Die Behörden schreiben: «Im vorliegenden Fall ist davon auszugehen, dass es sich um eine Verteidigung des Territoriums durch den Wolf handelt.»

In der Mitteilung heisst es: «Die durch die Wildhut gesammelten Hinweise bestätigen einen Wolfsangriff in der zweiten Nachthälfte.»

Wolf wollte wohl sein Territorium verteidigen

Zum Verhängnis dürfte dem Haustier geworden sein, dass es ins falsche Gebiet eingedrungen ist. Denn: In Medel herrscht das Wolfsrudel Stagia, das derzeit reguliert wird. Freilaufende Hunde können von den Raubtieren als Eindringlinge betrachtet werden, die es zu bekämpfen gilt.

Die Behörden schreiben: «Im vorliegenden Fall ist davon auszugehen, dass es sich um eine Verteidigung des Territoriums durch den Wolf handelt.»

Sind Sie ein Tierfreund oder eine Tierfreundin?

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Hund in der Schweiz wegen Wölfen stirbt. Erst kürzlich wurde im Wallis ein Herdenschutzhund getötet – allerdings nicht durch einen Wolf. Täter war ein Jäger.

Der Mann glaubte, einen Wolf vor der Flinte zu haben und drückte ab. Die Erklärung des Walliser Jagdinspektorats: «Ein Wolf wurde auf dieser Weide lokalisiert. Leider war zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt, dass sich Herdenschutzhunde auf dieser Weide aufhalten.»

Wolfs-Freunde zweifelten die Richtigkeit der Erklärung jedoch an. Es sei schlicht fahrlässig gehandelt worden.

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