Wirbel um Schifffahrtsgesellschaft des Luganersees
Die Tessiner Regierung ist besorgt wegen der Kündigung des Gesamtarbeitsvertrags und fünf Entlassungen bei der Schifffahrtsgesellschaft Luganersees.

Die Tessiner Regierung zeigt sich besorgt über die Situation der Schifffahrtsgesellschaft des Luganersees (SNL). Diese hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass sie den Gesamtarbeitsvertrag kündigen und fünf Mitarbeitende entlassen werde.
Die Entwicklungen im Bereich des öffentlichen und touristischen Schiffsverkehrs seien «zunehmend problematisch» teilte der Tessiner Regierungsrat mit. Diese hätten unter anderem in ein formelles Verfahren des Bundesamts für Verkehr (BAV) gemündet. Das BAV war am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Angesichts der in den letzten Monaten aufgetretenen Probleme habe die Regierung einen Bericht zur Lage der SNL verlangt. Zudem sei eine «dringliche Aussprache» mit der Schifffahrtsgesellschaft beantragt worden.
Schifffahrtsgesellschaft Luganersee
Die SNL hatte im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben. In der Folge waren zahlreiche Lösungsansätze zu einer möglichen Neugründung der Schifffahrtsgesellschaft diskutiert worden. Unter anderem war die Idee entstanden, eine neue Gesellschaft unter Mitwirkung der Stadt Lugano zu gründen. Auch über eine Beteiligung des Kantons wurde diskutiert.
Am Donnerstag dann hatte die SNL mitgeteilt, dass sie den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit den Gewerkschaften SEV, Unia und OCST kündigen werde. Zudem sollen fünf Mitarbeitende ihre Stelle verlieren. Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgrupe laut eigenen Angaben über 100 Personen.
Der Entscheid sei gefällt worden, nachdem das Vertrauensverhältnis zu den Sozialpartnern aufgrund wiederholter Verstösse – auch gegen die Friedenspflicht im GAV – «ernsthaft beeinträchtigt» worden sei, hiess es im Communiqué weiter.
Die SNL werde aber weiterhin mit der «Vereinigung des Personals im See- und Landtransportwesen des Tessins» zusammenarbeiten. Dieser Sozialpartner vertrete rund 90 Prozent der Mitarbeitenden.