Wildbiologen raten von Fütterung geschwächter Tiere ab

Das Wichtigste in Kürze
- Man soll Wildtiere trotz schwierigen Schneeverhältnissen nicht füttern.
- Eine Fütterung würde die Tiere in Siedlungsnähe locken.
- Zudem würde sich dadurch die Gefahr von Krankheitsübertragungen erhöhen.
Den Wildtieren machen die grossen Schneemengen und kalten Witterungsbedingungen zu schaffen. Trotzdem rät der Arbeitskreis Bündner Wild- und Fischereibiologen davon ab, die geschwächten Tiere zu füttern.
Zwar erscheine die Fütterung von Wildtieren auf den ersten Blick als einfache und sinnvolle Massnahme zur Überwindung harter Winter, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Bei näherer Betrachtung ergäben sich durch die Fütterung aber erhebliche Probleme.
So würden Wildtiere aus ihren natürlichen Winterlebensräumen in Siedlungsnähe gelockt. Dies erhöhe den sozialen Stress zwischen den Wildtieren, wobei davon insbesondere rangniedrige Individuen betroffen seien. In Siedlungsnähe ergäbe sich zudem ein erhöhtes Risiko zur Übertragung von Krankheiten zwischen Nutz- und Wildtieren.
Allfällige Notfütterungen seien als Ausnahmen gedacht und hätten das Ziel, die Wildtiere in ihren natürlichen Winterlebensräumen zu halten. «Die natürliche Auslese führt zur bestmöglichen Anpassung an die vorherrschenden Umweltverhältnisse», schreiben die Wildtierbiologen.