Während der ersten Welle erbrachte das Pflegepersonal Spitzenleistungen. Nun ist die zweite Welle da – die Pflegenden haben sich jedoch noch nicht erholt.
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Pflegende in Bautzen sollen sich nicht impfen lassen müssen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die zweite Corona-Welle ist da, doch das Pflegepersonal ist noch erschöpft von der ersten.
  • Die Pflegenden wurden von der Politik vergessen, es gab weder Hilfen noch Prämien.
  • Am Montag startet eine Protestwoche des Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und -männer.

Die zweite Welle der Corona-Pandemie ist in der Schweiz angekommen. Die Spitäler füllen sich zusehends und von den Pflegenden werden erneut Spitzenleistungen wie während der ersten Welle erwartet.

Das Pflegepersonal hat sich allerdings noch nicht von der ersten Welle erholt, wie die «Sonntagszeitung» berichtet. Es wurden Sonderschichten geschoben und es musste mit zu wenig Personal unter strapaziösen Bedingungen teilweise ohne genügend Schutzmaterial gearbeitet werden. Und nachdem der Applaus auf den Balkonen verklungen war, wurde das Pflegepersonal vergessen.

Politik liess Pflegepersonal im Stich

Die Politik liess die Pflegenden nach der ersten Corona-Welle im Stich. Es gab keine Hilfen oder Prämien für sie, der Kanton Genf kündigte der «Sonntagszeitung» zufolge sogar Gehaltskürzungen für Staatsangestellte an. Der Pflegeberuf wurde nicht aufgewertet, obwohl er systemrelevant ist.

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Ein Mitarbeiter des Universitätsspitals Lausanne kümmert sich um eine Patientin, die sich mit dem Coronavirus infiziert hat. - Keystone

Das Pflegepersonal fühlt sich verlassen. Deshalb startet am Montag eine Protestwoche, welche mit einem Aktionstag am Sonntag auf dem Bundesplatz enden wird.

Immer mehr Intensivbetten belegt

Denn nun werden wieder Spitzenleistungen erwartet. Und dies, obwohl die meisten Pflegenden chronisch überlastet und noch immer von der ersten Welle erschöpft sind. Viele junge Pflegende haben den Job aufgegeben.

Ausserdem würden mehr Quarantäne-Fälle unter der Belegschaft und die ohnehin mehr Mitarbeiter-Ausfälle während der kalten Jahreszeit zu Engpässen beim Intensivpflegepersonal führen.

Die Anzahl der Hospitalisierungen ist in einigen Spitälern in der Schweiz bereits stark angestiegen. Das Pflegepersonal befürchtet, irgendwann nicht mehr allen Covid-19-Erkrankten gerecht werden zu können.

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