Wer draussen isst, muss immer noch damit rechnen, von Wespen gestört zu werden. Experte Hannes Baur erklärt, wieso das so spät im Jahr noch möglich ist.
Wespen befallen auch jetzt noch gerne die Konfitüre. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Oktober 2023 war überdurschnittlich warm.
  • Das wirkt sich auch auf die Insektenwelt aus.
  • So schwirren die Wespen auch jetzt noch umher.

Ende Oktober noch draussen brunchen? Nau.ch-Leserin Elvira M.* freute sich, als dies am Sonntag in Zürich sogar ohne Jacke möglich war.

Doch womit sie nicht gerechnet hatte: Über ihrem Teller schwirrten dauernd Wespen – über der Konfitüre, auf den Früchten. «Ich musste sie ständig abwehren. Und das um diese Jahreszeit», sagt sie zu Nau.ch. Das habe sie stutzig gemacht.

Wespen
Diesen Herbst sind die Wespen besonders lange aktiv.
Wespe
Grund dafür ist einmal mehr das Wetter.
Kürbisse
In diesem Oktober war es überdurchschnittlich warm.
Wespen
Und die Wespen sterben erst ab, wenn es frostig wird.
Wespe
Bisher war das aber im Mittelland nicht der Fall. Und die Wespen machen munter weiter.

Wespen Ende Oktober? Auch Hannes Baur, Insektenforscher am Naturhistorischen Museum Bern, hat am Wochenende von seinem Fenster aus Wespen beobachtet. «Es ist also durchaus möglich, dass sie immer noch ums Essen herumschwirren», so Baur.

Wespen sterben erst bei Frost

Der Grund dafür sei rasch gefunden: «Es wurde bisher noch nie länger so richtig kalt oder frostig. Die Wespennester sterben erst dann», erklärt Baur. Somit sei es im Herbst witterungsabhängig, bis wann im Jahr die Wespen noch herumfliegen.

Und dieses Jahr war der Oktober überdurchschnittlich warm. Die Schweiz erlebte gar den zweitwärmsten Oktober seit Messbeginn. Im Landesschnitt kletterte das Thermometer auf 9,8 Grad.

Reagieren Sie allergisch auf Wespenstiche?

Entsprechend wirkt sich dies auf die Tierwelt aus. «Wetter-Anomalien können auch Insektenpopulationen stark beeinflussen. Denn die Tiere sind abhängig von der Temperatur», so der Forscher zum späten Wespen-Aufkommen.

Wenn schliesslich der Winter Einzug hält, sterben fast alle Bewohner der Wespennester. Einzig die befruchteten, jungen Königinnen überleben. «Sie überwintern in einer Ritze in einem Baumstamm oder einem Haus und gründen dann im Frühling eine neue Kolonie.»

*Name der Redaktion bekannt

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