Weniger Kinder besuchen in der Stadt Bern die Kita
Berns Kitaplätze werden weniger genutzt, während die Kosten für Familien steigen.

Die Nutzung von Kitaplätzen in der Stadt Bern hat nach Angaben des Gemeinderats in den letzten Jahren abgenommen. Die Erziehungsberechtigten zeigten sich mit der Qualität der Betreuung zufrieden, nahmen die Kosten jedoch zunehmend als belastend wahr, wie ein Monitoring der Stadt zeigte.
Derzeit würden Kinder an weniger Tagen in städtischen und privaten Kitas betreut als vor der Corona-Pandemie, schrieb der Gemeinderat der Stadt Bern in einer Mitteilung am Donnerstagmorgen.
Die Zufriedenheit mit der Arbeit der Kitas ist dafür offenbar nicht der Grund. Die meisten Eltern bewerteten die Betreuung als gut bis sehr gut, wie der Gemeinderat schrieb.
Seit Umstellung auf das kantonale Betreuungsgutschein-System im Jahr 2021 besuchen Kindergartenkinder nach Angaben vermehrt die schulergänzende Tagesbetreuung als die Kita. Denn durch diese Umstellung sei die Kita-Betreuung für viele Kindergartenkinder teurer geworden. Derweil hätten sich Tarife für schulergänzende Betreuungen nicht verändert.
Kita-Tarife übersteigen kantonale Gutscheine
Die Kita-Tarife in Stadt Bern lägen heute deutlich über den kantonalen Betreuungs-Gutscheinen, so berichtet es uns aus dem Rathaus. Es wird daran erinnert, dass seit 2023 eine einkommensabhängige finanzielle Unterstützung angeboten wird. Trotz dieser Hilfe nehmen Familien die Kita-Kosten in den letzten Jahren als immer belastender wahr.
Das Monitoring hat zudem ergeben, dass fast die Hälfte der Kita-Angestellten mit dem Zeitdruck unzufrieden ist. Für nicht-pädagogische Aufgaben – wie «Gespräche mit Eltern» oder administrative Arbeiten – fehlt es an Zeit. Die Antworten des Kita-Personals sind jedoch nicht repräsentativ, da die Gesamtzahl des Personals unbekannt ist.
Die Untersuchung dient dem Gemeinde- und Stadtrat als Grundlage für Überprüfung des Angebots und dessen gesetzliche sowie finanzielle Ausgestaltung. An der diesjährigen Befragung nahmen laut Auswertung 43 von 96 angefragten Betrieben teil.
Zudem gaben 858 Familien Auskunft auf Fragen der Stadt, wie es im Monitoring heisst. Ein erneuter Monitoringbericht soll laut Mitteilung im Jahr 2027 erstellt werden.