Weltfrauentag: Karriere wegen Aussehen? So antworten Männer-CEOs
Zehn männliche CEOs beantworten in einem Videoprojekt für den Weltfrauentag Fragen, die üblicherweise Frauen gestellt bekommen. Die Ergebnisse sind herrlich.

Das Wichtigste in Kürze
- Am heutigen 8. März ist Weltfrauentag.
- Für ein Videoprojekt hierzu wurden männlichen Schweizer CEOs unübliche Fragen gestellt.
- Diesen sind normalerweise nur Frauen ausgeliefert.
- Mit dem Resultat soll zum Nachdenken angeregt werden.
Das neue Videoprojekt namens «In Her Chair» bringt eine frische Perspektive auf das Thema Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz. Zehn führenden männlichen CEOs aus der Schweiz werden Fragen gestellt. Und zwar solche, die sich normalerweise nur Frauen anhören müssen.
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Sie reichen von persönlichen bis hin zu beruflichen Aspekten. Inspiriert sind die Fragen von Erfahrungsberichten verschiedener Kandidatinnen.
Spielerische Auseinandersetzung zum Weltfrauentag
Die CEOs stammen aus renommierten Unternehmen wie dem Kreditkartenherausgeber Swisscard, Pharmariese Sandoz, Getränkehersteller Rivella und dem Zoo Zürich. Im Video zeigen sie sich in einem ungewohnten Licht. Auf Fragen wie: «Glauben Sie, dass Ihr gutes Aussehen Ihre Karriere begünstigt hat?» antworten sie mit Humor.
So sagt etwa Richard Saynor, CEO von Sandoz, dass er «eher ein Gesicht fürs Radio» habe. Und: «Eher nicht», meint Ticketcorner-CEO Oliver Niedermann.
Dabei hatte man sie im Voraus lediglich informiert, dass es sich um ein Projekt rund um «Diversität & Inklusion» handelt.
Die Initiantin des Videos, Claire Garwacki, erklärt: «Mit ‹In Her Chair› möchten wir auf spielerische Art und Weise auf Geschlechterstereotype im Berufsleben aufmerksam machen.»
Die Erkenntnis der Führungskräfte
Trotz ihrer Überzeugung von Gleichstellung hat das Projekt den CEOs offenbar gezeigt, dass auch sie nicht von Vorurteilen befreit sind. Fabrice Zumbrunnen, ehemaliger CEO von Migros und Mitglied des Verwaltungsrats verschiedener Unternehmen, betont: «Die Initiative dient als Spiegel, der uns zur Selbstreflexion anregt und somit dazu beiträgt, unsere berufsethischen Standards zu verbessern.»
Auch Guido Müller von Swisscard hat eine ähnliche Erfahrung gemacht. Obwohl er schon früh in seiner Karriere flexible Arbeitsmodelle unterstützte und schätzte – insbesondere als junger Vater. Er betont die Notwendigkeit männlicher Vorbilder auf allen Hierarchieebenen.