Die Freiburger Regierung will weitere 25 Millionen Franken in das Bluefactory-Projekt investieren. Dagegen wollen Grossratsmitglieder ein Referendum lancieren.
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Die Freiburger Stimmberechtigten werden wohl über den Einsatz weiterer Mittel für das Bluefactory-Projekt abstimmen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Rahmen des Bluefactory-Projekts soll in Freiburg ein neues Stadtquartier entstehen.
  • Nun wollen Stadt und Kanton weitere 25 Millionen Franken darin investieren.
  • 28 Grossratsmitglieder wehren sich nun und wollen ein Referendum lancieren.

Die Freiburger Stimmberechtigten sollen über eine zur Hälfte vom Kanton getragene Aktienkapitalerhöhung der Gesellschaft Bluefactory entscheiden. 28 Grossratsmitglieder haben beim Kanton ein Begehren um ein parlamentarisches Referendum eingereicht.

Nun würden die Unterschriften verifiziert, wie Staatskanzlerin Danielle Gagnaux-Morel am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Erteilt die Staatskanzlei grünes Licht, liegt es an der Kantonsregierung, einen Termin für eine Volksabstimmung festzulegen. Das parlamentarische Finanzreferendum wird neben der SVP-Fraktion auch von FDP-Grossratsmitgliedern unterstützt.

Aus der Bluefactory wird ein neues Quartier

Mit dem Projekt Bluefactory wollen Stadt und Kanton Freiburg auf dem Areal der ehemaligen Cardinal Brauerei ein neues Stadtquartier formen. Es soll durch Innovation, kulturelle Aktivitäten sowie Wohn- und Grünflächen geprägt und nachhaltig ausgerichtet sein.

Nach dem Rückbau der Brauerei-Anlagen begann 2012 der Bezug des Geländes. Seit 2014 koordiniert die Aktiengesellschaft Bluefactory die Entwicklung des Quartiers. Das Aktienkapital ist im Besitz von Stadt und Kanton. Die öffentliche Hand hat bereits mehr als 100 Millionen Franken über einen Zeitraum von zehn Jahren in das Projekt investiert.

Bisher stand vor allem die Umnutzung der bestehenden Gebäude im Zentrum. Nun sollen auch Neubauten realisiert werden.

Stadt und Kanton wollen 25 Millionen Franken investieren

Für die Weiterentwicklung des Areals soll das Aktienkapital der Bluefactory-Gesellschaft erhöht werden. Stadt und Kanton sollen nochmals je 25 Millionen Franken einschiessen. Der Freiburger Grosse Rat stimmte dem Vorhaben Mitte Februar zu mit 71 zu 24 Stimmen bei 2 Enthaltungen.

«Wir sind bereit mehr zu investieren, vorausgesetzt, es kommt finanziell etwas zurück», sagte SVP-Fraktionschef Nicolas Kolly im Westschweizer Fernsehen RTS. Bis jetzt sei aber der Rückfluss aus den Investitionen «absolut enttäuschend».

Das Geld sei nötig, um das Bluefactory-Viertel weiterzuentwickeln, hielt Staatsrat Olivier Curty fest. Die Kantonsregierung sei vom «aussergewöhnlichen Potenzial» des Geländes mitten in der Stadt überzeugt, betonte der Freiburger Wirtschaftsdirektor vor drei Wochen.

Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau des ersten Geschäftsgebäudes begonnen werden. Danach folgt das Smart Living Lab-Gebäude, das dem Wohnen der Zukunft gewidmet ist. Es wird die ETH Lausanne, die Hochschule für Technik und Architektur Freiburg und die Universität Freiburg zusammenbringen.

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