Weitere Massnahmen gegen den St. Galler Lehrkräftemangel verlangt
Die St. Galler Kommission will den Lehrpersonalmangel mit neuen Ausbildungsangeboten und vereinfachten Zulassungen bekämpfen.

Die vorberatende Kommission des St. Galler Kantonsrats will zusätzliche Massnahmen gegen den Lehrpersonalmangel durchsetzen. Unter anderem verlangt sie neue Ausbildungsangebote, vereinfachte Zulassungen und Studiengänge mit mehr Praxisnähe.
Der Lehrkräftemangel sei ein komplexes und vielschichtiges Problem, das eine Vielzahl kurz- mittel und langfristiger Massnahmen erfordere. So fasste die zuständige Kommission des Kantonsrats in ihrer Mitteilung vom Donnerstag eine Analyse der Regierung zu diesem Thema zusammen.
Zu den bereits beschlossenen Massnahmen gehört die zweite Entlastungslektion für Klassenlehrpersonen, die auf das kommende Schuljahr hin eingeführt wird.
Mehr Praxisbezug in Studiengängen gefordert
Die Kommission verlangt aber weitere Anstrengungen. So soll die Pädagogische Hochschule (PHSG) neue Ausbildungsangebote und Aufnahmeverfahren anbieten.
In den Studiengängen müsse der Praxisbezug ausgebaut werden. Im Fokus solle dabei «eine starke Beziehung zwischen Lehrperson und Schülerinnen und Schüler» sowie die Elternarbeit stehen.
Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger müssten verstärkt unterstützt werden, damit sie nicht wieder aussteigen.
Vereinfachung der «Sur-Dossier-Zulassungen»
Die Kommission beantragt weiter, «Sur-Dossier-Zulassungen» zu vereinfachen. Viele scheiterten an den zu hohen Vorgaben, heisst es im Antrag. Künftig sollen Personen mit ausländischen Diplomen bereits vor deren Anerkennung durch die EDK (Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren) «bedingt zum Lehrberuf» zugelassen werden.
Dies dauere sonst bis zu acht Monate. Eine weitere Forderung: Die Kündigungsfrist für Lehrkräfte müsse von drei auf vier Monate erhöht werden, damit sie der Lösung der umliegenden Kantone entspreche.
Keine Notwendigkeit für Monitoring
Keine Notwendigkeit sieht die Kommission hingegen darin, die Schulgemeinden zu einem weiterführenden Monitoring mit Befragungen der Lehrpersonen zu verpflichten.
Der Kantonsrat wird den Bericht der Regierung zum Lehrpersonalmangel mit den Anträgen der Kommission in der kommenden Septembersession behandeln.