Der Kanton Wallis schliesst rund 100 Dossiers im Skandal um illegale Chalets in Verbier ab, ein Fortschritt bei der Bereinigung der Affäre.
Chalets
In Verbier VS waren 2015 und 2016 Dutzende illegale Chalets gebaut worden. (Symbolbild) - sda - Keystone/LAURENT GILLIERON
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Die Bereinigung der Affäre um illegale Chalets in Verbier VS ist einen Schritt weiter. Der Kanton Wallis hat rund 100 Dossiers administrativ abgeschlossen, welche die Lex Koller betreffen. Dieses Bundesgesetz regelt den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland.

Die Dienststelle für Grundbuchwesen (DGB) habe insgesamt 102 entsprechende Dossiers analysiert, teilte der Kanton Wallis am Donnerstag mit. In 37 Fällen wurde eine zusätzliche Bewilligung erteilt, wenn die Flächenerweiterung zulässig war. In 23 Fällen stellte die DGB fest, dass die betroffenen Eigentümer nicht länger der Lex Koller unterstellt waren, weil sie beispielsweise ihren Wohnsitz in die Gemeinde verlegt hatten.

In 38 Fällen kam die DGB zum Schluss, dass die bewilligten Pläne mit den realisierten Bauten übereinstimmten. In den übrigen Fällen erkannte die Behörde aufgrund einer Verfügung der Gemeinde oder eines Verzichts auf die Durchführung von Arbeiten, dass die Dossiers rechtskonform waren.

Bewältigung des Baurecht-Skandals

Die Dienststelle für Grundbuchwesen befasste sich mit diesen Dossiers, nachdem der Staatsrat im Juni 2022 die besondere Oberaufsicht über die Gemeinde Val de Bagnes, zu der Verbier gehört, aufgehoben hatte. Die Walliser Regierung eröffnete dieses Verfahren im Frühling 2016.

Damit sollte sichergestellt werden, dass die Gemeinde Massnahmen einführt, welche die Einhaltung des Baurechts gewährleisten. Ein Expertenbericht hatte ein Jahr zuvor erhebliche rechtliche Mängel bei den im Ferienort Verbier gebauten Chalets festgestellt.

Die Gemeinde Bagnes bewilligte in den Jahren 2015 und 2016 Dutzende illegale Bauprojekte, obwohl diese gegen die kantonale Bauordnung, die Lex Koller oder das Zweitwohnungsgesetz verstiessen. Einer von der Gemeinde 2021 veröffentlichter Bericht mit mehreren hundert Dossiers zeigte, dass von 1267 zwischen April 2012 und April 2016 eingereichten Baudossiers 289 nicht gesetzeskonform waren.

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