Weihnachten steht vor der Tür – Zeit, um Gschänkli zu besorgen. Kein Wunder sind die Einkaufscenter derzeit überfüllt. Das sorgt auch für Konflikte.
Weihnachten
Ein Mann blockiert beim Shoppen vor Weihnachten die Rolltreppe in einem Berner Kaufhaus. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wer derzeit zum Geschenke besorgen in die Stadt geht, ist definitiv nicht allein.
  • Besonders am Wochenende sind die Kaufhäuser überfüllt.
  • Das sorgt für Ärger – etwa auf der Rolltreppe kommt man sich in die Quere.

Auf der Suche nach den perfekten Gschänkli strömen Herr und Frau Schweizer vor Weihnachten in die Kaufhäuser. Dass man sich am Samstagnachmittag in den Menschenmassen derart gegenseitig auf die Füsse steht, sorgt auch für Ärger.

Zum Beispiel bei Nau.ch-Leserin Katja B.* «Das nenne ich männliches Selbstvertrauen», ärgert sie sich. «Ich hatte es beim Weihnachts-Shoppen pressant, aber vor mir stand ein Herr, der die ganze Rolltreppe blockierte

Das Beweisfoto aus dem Berner Coop City zeigt: Der Mann steht in der Mitte – und stützt sich auf beiden Seiten am Rolltreppen-Geländer ab. «Einfach daneben, so nur auf sich selbst zu achten.»

Auch abgelichtet ist wenige Stufen weiter oben ein anderer Weihnachts-Shopper, der auf der falschen Seite steht. «Was ist aus links gehen, rechts stehen geworden?», fragt B.

«Nicht rücksichtsvoll», aber auch «nicht extra»

Auch Knigge-Expertin Susanne Abplanalp stehen bei dem Foto die Haare zu Berge. «Dieses Verhalten ist nicht rücksichtsvoll», urteilt sie bei Nau.ch.

Sie relativiert aber: «Ich stelle fest, dass diese Personen dies in den meisten Fällen nicht extra machen. Sie sind im Gespräch vertieft, haben es nicht eilig und denken einfach nicht daran.» Meist machen diese Leute Platz, wenn sie höflich darum bitte, beobachtet sie.

Shoppen
Nicht alle Shopperinnen und Shopper nehmen im Weihnachtstrubel Rücksicht auf andere. (Symbolbild)
Coop
In einer Berner Coop-Filiale sorgen Rolltreppen-Blockierer für Ärger. (Archivbild)
Bern
Auch am Bahnhof Bern sorgen Rolltreppen-Blockiererinnen und -Blockierer immer wieder für Zoff. (Archivbild)

Was Bernerin B. beim Shoppen vor Weihnachten auch immer wieder ärgert: «Die Leute unterhalten sich mitten im Laden und versperren dabei den Weg. Man könnte einfach ein wenig zur Seite stehen – ich will doch nicht alle fünf Minuten ‹Excusez!› sagen.»

Nehmen Sie in der Öffentlichkeit Rücksicht auf Ihre Mitmenschen?

Für Knigge-Expertin Abplanalp ist klar: «Sich breit machen ist natürlich unhöflich und sollte vermieden werden. Vielleicht wäre eine Informationskampagne oder Schilder eine Lösung.»

Das wird in der U-Bahn in London längst so gehandhabt. Dort wird über die Durchsage darauf hingewiesen, dass man denjenigen Platz machen solle, die es pressant haben: «Please keep left» (Deutsch: Bitte stehen Sie auf der linken Seite».)

Mit Rolltreppen-Knigge hapert es auch am Bahnhof

Für Rolltreppen-Ärger sorgen aber nicht nur Leute, die beim Geschenke-Shoppen vor Weihnachten die ganze Treppe blockieren. «Ich stelle auch fest, dass viele vordrängeln, denn oft gibt es Stau vor der Rolltreppe», sagt Abplanalp. Das geschehe häufig zu Stosszeiten im Bahnhof. «Oft wird sogar geschubst, das finde ich sehr unhöflich», so die Knigge-Expertin.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Rolltreppen-Blockierer in Bern für Ärger sorgt. Auch am Bahnhof funktioniert die «links gehen, rechts stehen»-Regel «überhaupt nicht».

Links gehen, rechts stehen – in Bern funktioniert das «überhaupt nicht», sagt eine Pendlerin. - Nau.ch

In einer Nau.ch-Umfrage vom März ärgerte sich eine Pendlerin: «Es ist immer ein rechtes Chaos. Wenn man überholen will, muss man sich hindurchschlängeln.» In Bern lässt man sich offenbar nicht so gut dressieren wie in London.

*Name geändert

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