Immer wieder finden Wanderer im Alpstein den Tod – zuletzt diesen Montag eine Mutter mit ihrem Kind. Wanderer zeigen sich empört.
Aescher
Das Bergrestaurant Aescher im Appenzeller Alpstein. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Appenzeller Alpstein-Gebirge stürzen immer wieder Wanderer in den Tod.
  • Zuletzt starben eine Mutter und ein Kind bei der Wanderung Richtung Altenalp.
  • Viele Wanderer sind nicht überrascht – sie halten den Weg für gefährlich.
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Der Wanderweg zwischen Aescher und dem Seealpsee in Appenzell Innerrhoden lockt mit seinem Instagram-würdigen Panorama jedes Jahr tausende Touristen an.

Doch das Idyll wird auch immer wieder zur Todesfalle. Erst gestern wurde bekannt, dass am 1. August eine junge Mutter und ihre fünfjährige Tochter in den Tod stürzten.

Alpsteg
Auf dem Weg zum Alpsteg sind diesen Sommer unter anderem eine Frau und ihr Kind in die Tiefe gestürzt. (Archiv)
Aescher
Das Berggebiet lockt jeden Sommer zahlreiche Wander-Touristen an. (Archiv)
Alpstein
Besonders der schmucke Seealpsee ist bei Wandern beliebt. (Archiv)
Aescher
Doch die traumhafte Landschaft birgt auch Gefahren. (Archiv)
Aescher
So starben bereits im Juli zwei Personen. Sie verunglückten an dieser Stelle.
Aescher
Im Dreieck Ebenalp-Aescher-Chobel sind in den letzten sieben Jahren zehn Personen ums Leben gekommen. (Archiv)

Brisant: Nur kurz vorher forderte Wanderwegexperte Ruedi Spiess, dass ein Geländer angebracht werde. «Da läuft es mir kalt den Rücken hinunter», sagte er über die Strecke.

«Abstieg ist extrem steil»

In dem Gebiet sind in den letzten sieben Jahren zehn Personen in den Tod gestürzt. Für viele Wanderer wenig überraschend: Auf Twitter bezeichnet ein Nutzer den Weg vom Wildkirchli zum Seealpsee im Alpstein als «gefährliche Zumutung».

Ähnlich sieht das eine andere Bergtouristin: «Der direkte Abstieg vom Äscher zum Seealpsee ist extrem steil. Ich bin ihn vor drei Jahren wieder einmal gegangen, zum Teil auf dem Hosenboden», schreibt sie. Da sie kurze Beine habe, reichten die hohen Tritte über ihre Knie. Das sei beim Absteigen schwierig gewesen.

Äscher
Ein Twitter-Nutzer bezeichnet den Weg zum Seealpsee als «gefährliche Zumutung».
Wanderin
Ähnliches erlebte eine Wanderin. Ihr fiel der steile Abstieg schwer.
Wandern
Für viele ist klar: Die Sicherheit im Gebiet muss verbessert werden.
Geländer
So solle man wenigstens ein Geländer installieren, findet jemand.
Innerrhoden
Ein Innerrhoder wiederum fordert weitergehende Massnahmen.

Auch eine Nau.ch-Reporterin wanderte schon den steilen Bergweg vom Aescher zum Seealpsee hinunter. Sie erinnert sich: «Der Weg ist schmal und steil und war völlig überlaufen. Die vielen Wanderer bildeten gar eine Kolonne – teils in Turnschuhen.»

Und: «Obwohl wir selbst gute Wanderschuhe trugen, mussten wir immer wieder aufpassen, dass wir nicht ausrutschten.»

Waren Sie schon einmal auf einer Alpstein-Wanderung?

Auch ein Nau.ch-Leser fordert mehr Sicherheit: «Genug ist genug, die Wege rund um den Aescher sind zu wenig gesichert!»

Ein anderer findet, man sollte ein Geländer installieren. Und ein Appenzeller ist überzeugt: «Wir müssen exponierte Wege sicherer machen und unerfahrene Wanderer besser vor den Gefahren unseres kleinen Paradieses warnen.»

«Unfall ist mir ein Rätsel»

Für viele ist der Fall also klar: Die Routen im Gebiet sind zu gefährlich.

Doch einige Wanderer verstehen die Aufregung nicht. «Dieser Unfall ist mir ein Rätsel», schreibt ein Twitter-Nutzer über das tödliche Unglück vom Montag.

«Ich war vor zwei Wochen auf diesem Weg. Von anspruchsvollem Bergwandern ist das weit entfernt», findet er.

Wie gefährlich die Strecke wirklich ist, daran scheiden sich die Geister. Klar ist jedoch: Es ist Vorsicht geboten – ein Fehltritt kann tödlich enden.

Der Bezirksrat will am 18. August mögliche Massnahmen auf der Strecke besprechen.

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