Walliser Gemeinde Val de Bagnes will Altis-Gruppe retten
Die Gruppe Altis in Val de Bagnes droht in Konkurs zu gehen, doch die Walliser Gemeinde hilft mit 13 Millionen Franken für Sanierungsmassnahmen.

Die Gruppe Altis in der Walliser Gemeinde Val de Bagnes droht in Konkurs zu gehen. Massnahmen in Höhe von 13 Millionen Franken, die am Mittwoch von der Gemeinde beschlossen wurden, sollen das Unternehmen sanieren. Es beschäftigt mehr als 130 Personen.
Die Situation der Gruppe wurde unter die Lupe genommen und am Mittwochabend in einer Plenarsitzung in Val de Bagnes vorgestellt, bei der auch der Verwaltungsratspräsident von Altis anwesend war.
«Wir wollten die Fakten transparent darlegen und vor allem den Weg aus dem Tunnel aufzeigen», wurde Gemeindepräsident Fabien Sauthier, in einer Pressemitteilung vom Donnerstag zitiert.
Altis schuldet der Gemeinde, dem Hauptaktionär des Konzerns, bereits fast 32,2 Millionen Franken.
13 Millionen Franken Soforthilfe freigegeben
Am Mittwoch hätten bereits mehrere von der Exekutive beschlossene kurzfristige Unterstützungsmassnahmen in der Höhe von 13 Millionen Franken freigegeben werden können, hiess es in der Mitteilung weiter.
Zu den Interventionen gehören die Bezahlung von Rechnungen aus dem Erneuerungsfonds der Wasserversorgung, der Aufschub von Rückzahlungen sowie die Finanzierung von Gecal, der auf Fernwärme fokussierten Tochtergesellschaft des Konzerns, bis 2025.
Die Gemeindebehörden verzichteten somit «entschieden auf eine mögliche Insolvenz des Konzerns, wurde betont.
Die Massnahmen sollen es ermöglichen, das Unternehmen «bis Ende 2025 oder sogar Anfang 2026» zu betreiben, so die Behörden.
Sanierungsplan mit Auswirkungen auf Budget
Ein Sanierungsplan, dessen Massnahmen «direkte Auswirkungen auf die Gemeinderechnung 2025 und das Budget 2026 haben werden», muss auch noch vom Generalrat erörtert werden, der am 8. Oktober in einer ausserordentlichen Sitzung darüber entscheiden wird.
Eine der möglichen Sanierungsmassnahmen besteht in einem Darlehen in Höhe von weiteren zwei Millionen Franken. Im Juni hatte die Gemeinde bereits eine Zahlung in Höhe von 2,5 Millionen Franken gewährt und damit die 2017 gegründete Gruppe ein erstes Mal vor dem Konkurs bewahrt.
Im August hatte Altis eine umfassende Umstrukturierung «nach einem defizitären Geschäftsjahr 2024» und die Einleitung eines «gründlichen» Audits angekündigt. Gleichzeitig hatte der Konzern drei Abgänge in der Geschäftsleitung vermeldet, darunter den Generaldirektor Joël Di Natale, der seinen Rücktritt eingereicht hatte.
Die letzten Ergebnisse der Prüfung und die daraus resultierenden Massnahmen sollen bis Ende des Jahres bekannt gegeben werden.