Walliser Ex-Umweltchef fordert Geld von Staatsrat Schmidt
Der 2019 zurückgetretene Chef der Walliser Dienststelle für Umwelt, Joël Rossier, fordert vom damaligen Regierungspräsidenten, Staatsrat Roberto Schmidt, Schadenersatz in Höhe von zwei Millionen Franken. Rossier ist der Ansicht, dass die Kantonsregierung seine «berufliche Karriere zunichte» gemacht habe.

Das Wichtigste in Kürze
- «Ich persönlich werde im Zahlungsbefehl als Schuldner von Joël Rossier als Schuldner genannt», sagte Roberto Schmidt der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitung «Walliser Bote» vom Donnerstag.
«Ich habe beim Betreibungsamt Rechtsvorschlag erhoben», fügte er hinzu. Erhebt der Schuldner Rechtsvorschlag, wird die Betreibung unterbrochen. Keystone-SDA versuchte vergeblich, Rossier zu kontaktieren.
Ein Walliser Inkassobüro sagte gegenüber Keystone-SDA, der ausgestellte Zahlungsbefehl basiere auf den Angaben des Gläubigers, das heisst der Person, welche die Zahlung einer Geldsumme fordere. In diesem Fall handle es sich um Joël Rossier.
Die Affäre hatte im Wallis hohe Wellen geschlagen. Der damals 49-jährige Rossier hatte im Juni 2019 die Kündigung als Umweltchef per Ende Oktober eingereicht. Als Begründung für seinen Weggang gab er an, er sei nicht in der Lage, das Umweltrecht im Wallis korrekt anzuwenden. Er kritisierte dabei insbesondere die «schlechte» Zusammenarbeit mit dem Rechtsdienst.
Am 21. August wurde er vom Staatsrat freigestellt. Diesen Entscheid focht Rossier an. Die Regierung sprach von einem Vertrauensbruch. Rossier hatte den Aufsichtsbehörden - der Geschäftsprüfungskommission und dem kantonalen Finanzinspektorat - mehrere Dokumente zugestellt.